Blended Reality: VR und AR im Corporate Learning
Werdum, Mai 2019 - (von Torsten Fell) Virtual- und Augmented Reality (VR/AR) werden in Unternehmen immer mehr diskutiert. Wieder einmal aus den Fachbereichen wie Marketing, Sales, Produktion und nicht auf den Personalabteilungen heraus ziehen neue Technologien ins Unternehmen ein. Sie verändern unsere Arbeitsplätze und –prozesse. Ermöglichen neue Kundenerlebnisse und unterstützen Wartungs-/Supportprozesse.
Wer sich mit den Themen mehr beschäftigt merkt, hier entsteht gerade technologisch unser neuer Arbeitsplatz der Zukunft. Virtuelle Treffen in denen 3D-Modelle gemeinsam interaktiv bearbeitet und in kreativen Prozessen neue Produkte und Dienstleistungen entstehen. Neue Kollaborationsprozesse entstehen, neue interaktive Inhalte werden überall einblendbar und machen Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge oder Daten virtuell steuer- und erlebbar. Auch werden immer mehr Trainingsbeispiele bekannt, in denen Unternehmen ihre Mitarbeitenden fit machen für neue Themen.
Langsam aber stetig, werden im deutschsprachigen Raum immer mehr Beispiele im Bereich Corporate Learning mit VR und AR bekannt. Letztens hat Lufthansa bekannt gegeben, mehrere tausend LuftbegleiterInnen in Zukunft mit Hilfe von VR auszubilden. Die Deutsche Bahn, der TÜV Süd o. Rheinland, VW, Audi, Daimler oder RWE machen es schon lange vor. VR und AR gewinnen an Bedeutung, nur welche Anbieter gibt es? Welche Möglichkeiten bieten VR/AR in einer Lernstrategie die 70:20:10, WOL, Social Learning, Blended Learning und Performance Support unterstützen will und muss? Wie ist die Rolle der Trainer und Experten in den neuen Lernprozessen mit VR/AR? Wie sehen bereits Beispiele und umgesetzte Lösungen in Unternehmen aus? Was sagt die Forschung? Fragen über Fragen.
Nicht zuletzt durch die diesjährige LEARNTEC mit der neuen VR/AR-Area nimmt das Thema an Bedeutung zu. Im Ausland, insbesondere in China, hat man schon lange das Thema und die Möglichkeiten und Vorteile von VR und AR im Lern- und Arbeitsprozess erkannt. Und ja es gibt noch viele weitere Fragen: Wie sehen sinnvolle didaktische/methodische Ansätze aus? Was unterscheidet eine gute VR Learning Experience von einer schlechten? Wie muss sich ein ganzheitlicher Lernprozess unter Integration von VR/AR in Zukunft in die Lernstrategie integrieren lassen? Wie kann ich die Lerninhalte technisch verteilen und skalieren? Hier gibt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Denn für all diese Fragen gibt es Antworten und Lösungen.
Diesen Fragestellungen und Themen stellt sich das "Institute for Immersive Learning" jeden Tag und bietet nicht zu Letzt mit dem Online Magazin "Immersive Learning News" jeden Tag Neuigkeiten aus aller Welt im Umfeld Lernen mit und in VR/AR an.
Ob in Ausbildungen von Trainer, zukünftigen Fachexperten in HR/PE oder das "Reinschnuppern" für Führungskräfte – Angebote gibt es bereits einige. Auch der seit 2017 zweimal im Jahr stattfindende Roundtable VR/AR Corporate Learning mit der neuen Experience Night, hat immerhin letztens über 70 Teilnehmenden aus Unternehmen gehabt, zeigt das Interesse, die Anzahl der Umsetzungen und die Neugier am Thema steigt.
Auch der Irrglaube VR/AR-Projekte koste Unmengen von Geld, oder es gäbe keine Anbieter und Lösungen, die gute und sinnvolle Projekte umsetzen könnten, treffen nicht zu. Alleine in der Infografik des Instituts sind über 60 Unternehmen aufgeführt und nach unterschiedlichen Kategorien gecluster. Das Institut vermittelt gerne die für die jeweiligen Anforderungen passenden Anbieter und gibt Hinweise bei einer Umsetzung.
Auch entstehen die ersten zertifizierten VR/AR-Learning-LABs in Deutschland. Der Immersive Learning AWARD läuft gerade wieder und ermöglicht Unternehmen und Anbieter ihre Lösungen auf Herz und Nieren prüfen und prämieren zu lassen. Letztes Jahr gewannen Jungheinrich, Stihl und der TÜV SÜD die begehrten Preise.
Doch das Wichtigste: VR und AR muss erlebbar sein. Eine Präsentation am Beamer kann keine eigene VR Erfahrung ersetzen. Auch die neuen Technologien rund um AR, werden insbesondere durch die Diskussionen um "die 70 Prozent" oder Performance Support eine immer wichtigere Rolle spielen.