enviaM-Gruppe verstärkt die digitale Ausbildung
Chemnitz, August 2020 - Die Zahlen sind alarmierend: Nur jeder zweite Auszubildende in Deutschland sieht sich gut auf die Digitalisierung vorbereitet, so der Ausbildungsreport 2019 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Die enviaM-Gruppe hat deshalb ihre digitale Ausbildung erweitert. Ziel ist es, die Schulabgänger in allen Berufen bestmöglich auf die neue Arbeitswelt vorzubereiten und sie zu digitalen Experten zu machen.
"In der Arbeitswelt von morgen sind digitale Kompetenzen unersetzlich. Wir haben deshalb Lerninhalte und -methoden an die neuen Anforderungen angepasst. Sie werden von den Auszubildenden sehr gut angenommen", betont Ralf Hiltenkamp, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der enviaM.
Grundlage für die neue Form der Ausbildung in der enviaM-Gruppe ist ein digitales Ausbildungs-Management-System, auf das Ausbilder und Auszubildende jederzeit zugreifen können. Hier sind alle wichtigen Informationen einfach und bequem online abrufbar. Ergänzt wird dieses durch einen Online Campus. Hinter ihm verbergen sich ein Wissensspeicher und eine Lernplattform für alle Lehrberufe und Studiengänge.
Die Auszubildenden führen ihre Berichtshefte elektronisch. Die Berufsschulen werden dabei miteinbezogen. Seminare werden zunehmend als Online-Veranstaltungen durchgeführt, die von den Auszubildenden mitgestaltet werden. Das Lernen erfolgt vernetzt in digitalen Klassenzimmern multimedial mit Hilfe von Videos, Podcasts und Lernspielen. Dies macht das Lernen anschaulicher und attraktiver. Auch die Kommunikation zwischen Ausbildern und Auszubildenden erfolgt verstärkt über Chats und Videokonferenzen wie Skype. Auszubildende müssen so nicht an die Ausbildungsstandorte kommen, wenn sie mit ihren Ausbildern sprechen wollen. Vorstellungsgespräche werden inzwischen ebenso per Videokonferenz durchgeführt.
Ein neuer Trend ist das Thema Virtualität in der Ausbildung. Auszubildende in technisch-gewerblichen Berufen üben Schweißen, Kabelmontagen und Schalthandlungen in Umspannwerken virtuell. Neben Virtual Reality- werden dabei auch Augmented-Reality-Anwendungen eingesetzt. Hier werden digitale Informationen, wie zum Beispiel Werkstücke, auf einem am Schutzhelm befestigten kleinen Bildschirm angezeigt.
Während bei Virtual Reality die reale Welt vollständig ausgeblendet wird, damit der Auszubildende in die virtuelle Welt eintauchen kann, bleibt die reale Welt bei Augmented Reality erhalten und wird um virtuelle Elemente ergänzt. Dies ermöglicht sehr früh und ressourcenschonend ein praxisnahes Lernen ohne Fehlerängste, bei dem die Auszubildenden individuell und passgenau auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet werden. Hinzu kommen Projekteinsätze in Unternehmensbereichen, in denen digitale Technologien erprobt werden. Ein Beispiel sind Drohnenflüge zur Inspektion von Hochspannungsleitungen.
Die digitale Ausbildung ergänzt damit sinnvoll die klassische Ausbildung in technisch-gewerblichen Berufen. Sie unterstützt die handwerklichen Fähigkeiten, die auch weiterhin gefragt sind.
Das neue Ausbildungsjahr der enviaM-Gruppe beginnt am 24. August 2020. 69 Auszubildende starten ihre Ausbildung in drei technisch-gewerblichen und zwei kaufmännischen Berufen, einem IT-technischen Beruf sowie fünf dualen Studiengängen.
Durchgeführt wird die Ausbildung von der enviaM-Tochtergesellschaft bildungszentrum energie (bze) an den Standorten Chemnitz, Falkenberg und Halle (Saale). Diese ist einer der größten Ausbildungsverbünde in Mitteldeutschland. Rund 60 Unternehmen aus der Region nutzen die Ausbildungsmöglichkeiten. Im neuen Ausbildungsjahr begrüßt die bze 140 Berufsanfänger, die ebenfalls von den weiterentwickelten digitalen Ausbildungsangeboten profitieren.