Wie formulieren Sie die Ziele der Fachtagung?


Heinz Müllenbeck: Die Fachtagung ist als Plattform für den Erfahrungsaustausch geplant. Für Kunden von e/t/s didactic media zum einen und zum anderen für alle Bildungsinteressierten aus Unternehmen oder Organisationen, für Vertreter von Bildungsträgern sowie für Privatpersonen.


Vorgestellt werden spannende Bildungsprojekte und technologische Entwicklungen. Vorträge zum Veranstaltungsmotto "Qualifizierung nach Maß" und eine Podiumsdiskussion runden das Programm ab, das in allen Punkten den Kundennutzen in den Mittelpunkt stellt. Damit ist die Fachtagung inhaltlich sehr konzentriert und erfolgversprechend.

Was sind Ihre Wünsche an die Veranstaltung?


Heinz Müllenbeck: Die Fachtagung von e/t/s didactic media findet in diesem Jahr zum 20. Mal statt und hat sich inzwischen als Veranstaltung etabliert. Bisher hat sie überwiegend bei der Konzernmutter SRH Group in Heidelberg stattgefunden. Wir freuen uns, dass e/t/s didactic media in diesem Jahr bei uns im IHK-Bildungshaus Schwaben in Augsburg zu Gast ist.


Ich nehme damit in diesem Jahr in einer Doppelfunktion teil: Zum einen als Gastgeber und zum anderen als Kunde. Denn das IHK-Bildungshaus und e/t/s didactic media verbindet seit Jahren eine enge Partnerschaft und wir arbeiten erfolgreich mit den Produkten des Unternehmens. Ich freue mich also sowohl darauf, technologische Neuigkeiten unseres Partner kennenzulernen als auch spannende Gespräche mit den Teilnehmern führen zu können.

Welchen Stellenwert hat e-Learning Ihrer Meinung nach heute?


Heinz Müllenbeck: ELearning als moderne Lernform wird zögerlich nach und nach am Markt angenommen und nachgefragt. Es ist heute noch nicht so weit, wie man vor Jahren vorhergesagt hatte. Hier ist noch einiges an Missionarsarbeit zu leisten, erfolgreiche Umsetzungsbeispiele sind zu kommunizieren. Das liegt sicher an einem Generationenkonflikt - die Jugendlichen heute integrieren die neuen Medien viel leichter in ihren Alltag.


Daneben liegt es jedoch auch daran, dass viele der ersten eLearning Projekte gescheitert sind. Der Grund dafür ist darin zu sehen, dass der richtige Einsatz der Lernform noch nicht ausreichend bekannt war. Denn eLearning ist kein Selbstläufer, sondern muss aktiv gesteuert werden. Wie das funktioniert gilt es nach wie vor zu vermitteln.

Wie sieht die Zukunft von eLearning aus und welche Rolle spielt der richtige Mix verschiedener Bildungsformate?


Heinz Müllenbeck: Der Einsatz von eLearning wird sich in der Zukunft sicher deutlich steigern. Das bedeutet jedoch nicht, dass es den Präsenzunterricht ersetzen wird. Das sollte auch nicht das Ziel sein, denn beide Formate haben ihre Vorteile. Es gilt vielmehr sie im richtigen Verhältnis zueinander in einem Blended Learning zu verschneiden. Wie dieses Verhältnis aussieht, das entscheidet sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Zielgruppe und den vorgesehenen Lerninhalten.


Für den endgültigen Erfolg von Bildungsprojekten spielen jedoch auch die Führungskräfte in einem Unternehmen eine entscheidende Rolle. Sie müssen hinter den Maßnahmen stehen und die Anwender frühzeitig in das Projekt integrieren. Nur so kann das Vorhaben nachhaltig verankert werden und Erfolg haben.

Welche Bedeutung hat -žQualifizierung nach Maß-œ für die Wirtschaft?


Heinz Müllenbeck: Bildung ist ein zentraler Faktor zur Sicherung unserer Wirtschaft. Thematisch sollte sie die vorhandene Wirtschaftskraft erhalten und ausbauen. In der Region Bayerisch-Schwaben liegt der Schwerpunkt vor allem auf der industriellen Produktion. Hier geht es also in erster Linie um die Vermittlung naturwissenschaftlicher Inhalte. Dies beginnt mit Grundlagenwissen in Mathematik und Physik für Auszubildende. Themen, die wir bereits per eLearning in dem Gemeinschaftsprojekt azubi-academy und AzubiN@twork mit e/t/s didactic media anbieten.


e/t/s didactic media ermöglicht es zudem seit kurzem, Schweißfachleute online zu qualifizieren. Ein tolles Konzept, das auch im Rahmen der Fachtagung vorgestellt werden soll. Des Weiteren könnte ich mir Energiewirtschaft oder Umweltthemen als sinnvolle Bildungsangebote für die Wirtschaft vorstellen. Daneben bleiben kaufmännische Aspekte wichtig ebenso wie interkulturelle Trainings und die Förderung der sozialen Kompetenzen.