Lernen und Arbeiten mit eduBeacons in der Industrie 4.0
Aachen, März 2019 - Lernen und Arbeiten verschmelzen immer mehr. Das klassische "Lernen auf Vorrat" wird zunehmend durch ein Lernen "Just in Time", also ein situatives bedarfsgerechtes Lernen am Arbeitsplatz ergänzt. Insbesondere in der Industrie 4.0 werden situative Lernformen eine noch zentralere Rolle spielen und das "Lernen auf Vorrat" in vielen Bereichen ablösen.
Dabei werden diese Workplace Learning-Lösungen nicht mehr auf den stationären Arbeitsplatz beschränkt sein, denn Industrie 4.0 benötigt ein Lernen, bei dem individuelle Lern- oder Wissenseinheiten gezielt, kontextbezogen, zielgruppenadäquat und ortsunabhängig zum richtigen Zeitpunkt dem richtigen Empfänger vermittelt werden. Das von der inside Unternehmensgruppe entwickelte "Workplace Learning 4.0 mit eduBeacons" erfüllt diese Anforderungen und ist "Industrie-4.0-tauglich".
Im Gegensatz zu vielen anderen Workplace Learning-Lösungen, die voraussetzen, dass der Lerner die Fähigkeit besitzt, im Bedarfsfall zu wissen, was er lernen muss, wo er das notwendige Wissen finden kann und dass er die Zeit hat, danach zu suchen und darauf zuzugreifen, werden ihm beim Workplace Learning 4.0 situativ die passenden Lern- bzw. Wissenseinheiten oder Arbeitshilfen direkt vor Ort im Arbeitsprozess empfohlen.
So werden den Mitarbeitern entsprechend ihrer Kompetenz (Kenntnisstand und Berechtigung) unter Berücksichtigung von Ort, Zeit und des Zustands der Umgebung bzw. der Infrastruktur individuelle Lern- bzw. Wissenseinheiten oder Arbeitshilfen empfohlen und auf Wunsch direkt auf ihren mobilen Endgeräten (Smartphone) zur Verfügung gestellt. Damit erhalten Mitarbeiter automatisch einen direkten ereignisbezogenen Zugang zum Wissen im laufenden Arbeitsprozess. Das mobile Endgerät ist nicht nur Lernsystem, sondern wird zum Assistenzsystem.
Beispielsweise erhält ein Mitarbeiter, der zu einer Maschine geht, um diese zu warten, vor Ort, angepasst an den aktuellen Zustand der Maschine und seine persönlichen Vorkenntnisse, eine Checkliste, ein Videotutorial oder eine Lerneinheit. Der Wartungsvorgang kann nur fortgesetzt werden, wenn sich die Maschine im vorgegebenen Zustand befindet. Bei einer Störung der Maschine würde der Mitarbeiter entsprechend seines persönlichen Kenntnisstands Informationen bzw. Daten zum Status der Maschine und Handlungsanweisungen oder Entscheidungshilfen zur Beseitigung der Störung erhalten. Die Informationen zum Status der Maschine würden dabei synchron mit den Handlungen des Mitarbeiters aktualisiert.
Für seine Workplace Learning 4.0 Lösung nutzt inside u.a. sog. eduBeacons, die ihr Umfeld mittels einer Funktechnologie (Low Energy Bluetooth) in einem Radius von bis zu 30 Metern mit Signalen versorgen. Ist eine Maschine bspw. mit einem solchen eduBeacon ausgestattet, kann dieses ein Ereignis auf dem Smartphone auslösen. Als Reaktion auf dieses Ereignis erfolgt dann z.B. eine Navigation auf eine bestimmte Seite, der Aufruf einer bestimmten Seite in einem Dialog oder das Öffnen eines bestimmten Lernmediums. Der Mitarbeiter bestimmt dabei, ob er der Empfehlung des Systems folgt und das Lernangebot annimmt oder nicht.
Neben solchen automatischen "Auslösern" wie eduBeacons können auch manuelle Auslöser, wie das Scannen von QR- oder Barcodes das Lernen im Arbeitsprozess merklich vereinfachen, Handlungsentscheidungen unterstützen und den Arbeitsprozess verkürzen. Beispielsweise können Fachinformationen zu Produkten direkt ohne Suche durch das Scannen des Barcodes aufgerufen oder Handlungsempfehlungen zum Umgang mit dem Produkt abgerufen werden.
Aufgrund der Vielfalt der Auslöser und der Möglichkeit, die Zeit, die Kompetenz des Mitarbeiters und den Zustand der Arbeitsumgebung zu berücksichtigen, bietet die Workplace Learning 4.0 von inside Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, Lernen und Handeln im Kontext der Arbeit noch effizienter und nachhaltiger und Handlungen sicherer zu machen. Reaktionszeiten werden verringert, Arbeitsprozesse verkürzt und Mitarbeiter sind flexibler einsetzbar, da sie in die Lage versetzt werden, selbstständiger zu agieren.