Repository für Open Source Code im Pilotbetrieb
Stuttgart/Berlin, Mai 2021 "Public Money, Public Code" ist eine der großen Chancen für nachhaltige Software-Entwicklung, die nur mit Open Source Software möglich ist. Der Gedanke dahinter: Mit öffentlichen Geldern entwickelte Software sollte sowohl anderen Verwaltungsebenen zugänglich sein, als auch Gesellschaft und Industrie nutzen und zur Weiterentwicklung frei zur Verfügung stehen. Damit freier Zugriff auf diese Software möglich ist, braucht es eine Plattform, einen "Ort für öffentlichen Code". Ein erstes Zuhause für öffentlichen Code entsteht ab sofort in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.
Eine Expertengruppe aus Mitgliedern von OSBA, VITAKO und zahlreicher Kooperationspartner hat im September 2020 ein erstes Konzept für ein "Open Source Code Repository" für die öffentliche Hand erarbeitet und dafür zahlreiche Unterstützer gefunden.
Die Initiative hat seitdem Verstärkung von vielen neuen Mitstreiterinnen und Mitstreitern bekommen, die in den vergangenen Monaten ihre Expertise für die nächsten Schritte zur praktischen Umsetzung des Projekts eingebracht haben. Es gab einen intensiven Austausch darüber, welche Schritte zur Umsetzung des Repository notwendig sind und die vielschichtigen Anforderungen an einen "Ort für öffentlichen Code" wurden weiter konkretisiert. Gleichzeitig haben sich viele Kontakte zu unterschiedlichen Experten aus dem Open Source- und Verwaltungsbereich ergeben, um von deren Wissen und Erfahrungen zu profitieren. Auch mit Vertretern des Bundesinnenministeriums findet ein beständiger Austausch statt.
Parallel dazu hatte die AG Cloud-Computing und Digitale Souveränität des IT-Planungsrates durch ihre UAG Technik entschieden, noch in diesem Jahr ein Repository für Open Source Code in den Pilotbetrieb zu bringen. Nun beginnt bereits die heiße Phase: BMI, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg testen die erste Ausbaustufe einer Plattform zum Austausch und zur Weiterentwicklung von Open Source-Software. Damit soll es für Bund, Länder und Kommunen einfacher werden, Open Source-Software wiederzuverwenden und gemeinsam weiterzuentwickeln.
"Die Durchführung des Projektes zur Pilotierung der Open Source-Plattform erfolgt gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Nordrhein-Westfalen, dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg sowie der baden-württembergischen IT-Dienstleisterin Komm.ONE", teilte das BMI gestern mit. "Als erstes Umsetzungsergebnis wurde Ende März ein Minimum Viable Product (MVP) mit den Kernfunktionen der zentralen Open Source-Plattform fertiggestellt. Auf Grundlage des MVP erfolgen derzeit die ersten Tests im Kreis der Projektpartner sowie die agile Weiterentwicklung der Plattform", so das Ministerium.
Die Experten der Initiative "Ein Ort für öffentlichen Code" sind dabei eng eingebunden. Vertreter wurden direkt in die UAG Technik entsandt und die Arbeitsgruppe wird einzelne Arbeitspakete übernehmen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Open Source-Experten und öffentlichen Akteuren verspricht die Initiative "Ein Ort für öffentlichen Code" zum Erfolgsprojekt zu werden.
"Neben den technischen Aspekten für solch ein Repository, die Dokumentationsplattform und ein Anwendungsverzeichnis wollen wir auch künftig dafür sorgen, dass die ebenso wichtigen Punkte wie verständliche Nutzungsregeln, Aufklärung zu Open Source im Allgemeinen aber auch die Integration der großen Community in das Vorhaben angegangen werden", erklärt Dr. Christian Knebel Geschäftsführer von dem OSB Alliance-Mitglied publicplan GmbH, der die gemeinsame Arbeitsgruppe leitet.