Authoring Tool

Mobile Kurse produzieren

Chemnitz, Mai 2009 - Als einer der führender Komplettanbieter im eLearning-Bereich hat die Chemmedia AG ihr Autorentool Lectora in der aktuellen Version mit Funktionalitäten für künftige Herausforderungen im Mobile Learning und Learning 2.0 versehen. Mario Rümmler, Business Consultant bei der Chemmedia AG erklärte CHECK.point eLaerning, wie sich ohne Programmier- oder Multimedia-Kenntnisse Kurse für das mobile Learning auf iPod oder iPhone erstellen lassen.




Welche Vorteile bietet das Autorenprogramm Lectora 9 gegenüber früheren Versionen?

Mario Rümmler: Gegenüber früheren Versionen trägt Lectora 9 dem geänderten Nutzerverhalten von Lernern Rechnung. Das Internet wird immer interaktiver und die Verwendung von multimedialen Inhalten zum Standard. Damit Lerninhalte ebenso ansprechend und attraktiv werden, sind in Lectora 9 zahlreiche Multimedia-Werkzeuge verbessert und hinzugefügt wurden. So können nun mit nur wenigen Klicks Streaming-Dateien wie Real Media Stream oder Verknüpfungen mit Youtube-Videos integriert werden.

Lectora komprimiert zudem auf Wunsch in Kurse eingebettete Videos in das Flash-Video-Format um Serverkapazitäten zu schonen und dem Lerner ein schnelles Lernergebnis zu bieten. Flash-Dateien können in Lectora 9 jetzt nicht nur direkt eingebettet, sondern ihre Parameter auch aktiv angesprochen werden. Um interaktiv starten zu können liefert die übersichtliche Multimedia-Bibliothek auch gleich erste anpassbare Flash-Animationen mit.

Die Autoring Software Lectora 9 verfügt über eine große Anzahl von Kurs-Templates, mit denen eLearning-Kurse für iPhone und iPod Touch entwickelt werden können. Ohne Programmierkenntnisse lassen sich durch kleine Anpassungen damit sogar Lerninhalte für weitere PDAs und Mobile Phones erstellen.

Wie können Nutzer Videos und Bilder, die sie beispielsweise auf dem iPhone erstellt haben, mit Zusatzinformationen versehen und so zu einer Lerneinheit zusammenstellen?

Mario Rümmler: Es macht keinen Unterschied ob Texte, Bilder und Videos mit dem iPhone oder Medien aus anderen Quellen erstellt wurden. Diese Inhalte lassen sich mit Lectora strukturieren, mit Texten und Erklärungen versehen und dann als HTML- oder SCORM-kompatible Kurse veröffentlichen. Diese können dann auf dem iPhone oder iPod Touch angezeigt werden. Lectora erlaubt es dabei, auf die spezifischen Erfordernisse der Geräte (Video-Codec, Bildschirmauflösung) einzugehen.

Sicherlich ist es dabei nicht sinnvoll komplexe Kurse mit dem iPhone selbst zu erstellen oder zu bearbeiten. Zu eingeschränkt sind dafür noch die Eingabe-Schnittstellen. Allerdings steht bereits eine kommende Lectora-Version mit Webinterface in den Startlöchern, die es Autoren mit mobilen Endgeräten gestattet, Kurse über den Webbrowser auf dem PDA oder Mobile Phone zu korrigieren, Anmerkungen zu machen und auch zu verändern.

Das iPhone hat ein relativ kleines Display, ist das Lernen auf einem solchen Ausgabegerät überhaupt sinnvoll? Welche Formate bieten sich dafür an?

Mario Rümmler: Lernen mit mobilen Endgeräten, egal ob mit dem iPhone oder anderen PDAs, ist immer Einschränkungen unterworfen. Dennoch oder gerade aufgrund der spezifischen Eigenschaften dieser Geräte bietet sich deren Nutzung bei einigen Zielgruppen an. So kann beispielsweise der Außendienstmitarbeiter vor einem wichtigen Termin schnell noch einmal einige Produktfeatures abrufen. Der Manager kann am frühen Morgen in der Bahn die neuesten Compliance-Regeln studieren und der Wartungstechniker schaut sich die Reparaturanleitung für ein seltenes Gerät direkt vor Ort an.

Selbstverständlich müssen alle Kursinhalte stets auf die Erfordernisse der kleinen Geräte ausgerichtet sein. Dass heißt: Kurze, prägnante Informationen, große Schriftgrößen und eindeutige Bilder und Symbole. Zudem erlauben viele mobile Endgeräte das Vergrößern der Darstellung. Im Sinne eines einfachen Lernflusses sollte auf dieses Mittel jedoch verzichtet werden.

Ebenso bieten sich auch Videos und Animationen im untergeordneten Maße als Medien der Informationsweitergabe an. Untergeordnet daher, weil sie immer noch relativ große Datenmengen erzeugen, die ihre Ausführung auf den rechenschwachen Geräten beeinträchtigt. Zudem werden von den Geräten zumeist nur wenige, spezielle Video-Codecs für die Wiedergabe angeboten. Ein großer Sprung nach vorn wird hier die vollständige Implementierung von Flash für Mobile Phones werden.

Welche Anwendungen erstellen Ihre Kunden mit Lectora 9?

Mario Rümmler: Im Moment liegt der Fokus in der Erstellung mobiler Lerneinheiten eindeutig im Vertriebsbereich. Dabei geht es hauptsächlich darum Produktinnovationen und Features schnell und ohne Zeitverzögerungen an Vertriebsmitarbeiter weiterzugeben. Neue Vertriebstaktiken werden dabei genauso vermittelt, wie mögliche Präsentationsformen oder Gesprächstrainings.

Die erstellten Anwendungen können dabei von den Lernern über ein speziell angepasstes Interface eines LMS abgerufen werden und beinhalten neben kurzen Texten hauptsächlich illustrierende Bilder in Verbindung mit Tondokumenten.

Welchen Geräte und welche Lerninhalte werden das mobile Lernen künftig bestimmen?

Mario Rümmler: Die gesellschaftliche Mobilität hat in den letzten Jahren in ungeahntem Maße zugenommen, mobiles Internet wird in den nächsten Jahren daher einen rasanten Auftrieb erleben und die Verfügbarkeit von mobilen Breitbandanbindungen bis in die hintersten Ecken der Landkarte ausgebaut. In diesem Umfeld wird das mobile Lernen im Aus- und Weiterbildungsmix definitiv an Beachtung gewinnen und einen höheren Stellenwert erhalten.

Der Trend bei den Endgeräten geht definitiv zu immer mehr Funktionalität. Inhalte auch im Bereich Aus- und Weiterbildung müssen plattformübergreifend sein und sich dynamisch an die Gegebenheiten des jeweiligen Endgerätes anpassen. Daher wird auch mobiles Lernen erst im Zusammenhang mit anderen Lernwegen seine Wirkung entfalten.

Authoring Tools wie Lectora 9 bieten eine große Unterstützung bei der Kursentwicklung. Doch gerade bei großen Projekten bleibt auch weiterhin eine solide Beratung, etwa durch eine eLearning-Agentur, unerlässlich, um technische Stolperfallen zu vermeiden und den didaktischen Herausforderungen zu begegnen.