Lerndramaturgie

WhatzLearn setzt auf MicroLearning mit Gamification

Sanfra Preiß, Limbio GroupProf. Hansjörg Zimmermann, WhatzLearnMünchen, Juli 2024 - Über die Zukunft des Lernens sprechen Prof. Hansjörg Zimmermann, Gründer von WhatzLearn, und Sandra Preiß, Gründerin und CEO der Limbio Group, zum Thema Reformen, die längst überfällig sind. Sie halten jetzige eLearning-Systeme für Unternehmen für längst nicht mehr zeitgemäß; sprechen darüber was die Reise durchs Gehirn, KI und begreifbares Lernen bewirken können; zeichnen ein Bild wie die Integration von künstlicher Intelligenz in die Bildungswelt aussehen kann und fordern: Neue Lehrer, neue Lehre, neue Didaktik, neue Lerndramaturgie braucht das Land.

WhatzLearn bietet kurze, prägnante Microlearning-Einheiten an, die nach dem Prinzip der Gamification gestaltet sind. Diese Lernformate kombinieren wissenschaftlich fundierte Methoden mit unterhaltsamen Elementen, um die Inhalte nachhaltig zu verankern. Sandra Preiß, die seit 15 Jahren in Bereich der Erforschung von Gehirnreaktionen auf Werbekommunikation tätig ist, unterstrich die Bedeutung von emotional ansprechendem Lernen.
Kritik an herkömmlichen Weiterbildungen und innovative Lösungen von WhatzLearn Zeitgleich kritisiert sie auch das gängige eLearning-Prinzip für digitale Weiterbildungen der Unternehmen. Im Zuge der Digitalisierung haben viele Firmen lediglich ihr Wissen aus den Ordnern im Schrank in PDF-Form auf Server hochgeladen. Dabei bleibt die Art und Weise der Wissensvermittlung unverändert.
Sandra Preiß bemängelt hierbei das stumpfe Durchklicken der Unterlagen: "Die Mitarbeiter sind nie motiviert. Sie klicken sich durch die Seiten, bis sie fertig sind und ihre Pflicht erledigt haben. Doch dabei merken sie sich nichts."
Hansjörg Zimmermann ergänzt: "Prof. Ebbinghaus hat vor mehr als 120 Jahren mit der Kurve des Vergessens bereits eindrucksvoll belegt, dass unsere Lernformen lange überholt sind – Gamification und Themen im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen würden Schule und lebenslanges Leben erheblich nachhaltiger gestalten."
Die Kurve des Vergessens zeigt auf, wie lange der Mensch in der Lage ist, neu Gelerntes zu behalten, und wie viel er in welcher Zeit wieder vergessen hat. Dieses allgegenwärtigen Problems nimmt sich WhatzLearn an. Mit der Anwendung können Unternehmen den Schulungsprozess erheblich verbessern, indem sie interaktive und ansprechende Lerninhalte bereitstellen. Diese sind in über 20 verschiedenen Sprachen verfügbar und lassen sich jederzeit schnell und einfach aktualisieren, was die Flexibilität erhöht.
WhatzLearn setzt auf wissenschaftlich belegte Methoden wie Microlearning, bei dem kleine Lerneinheiten von etwa zwölf Minuten studiert werden. Diese Methode ist ideal für das menschliche Gehirn, da die Lerninhalte schnell wiederholt und gut eingeprägt werden können. Dank des mobilen Zugriffs können die Lernenden auch zwischendurch schnell eine Einheit absolvieren, wann immer es ihnen passt. Diese Ansätze stellen sicher, dass die Mitarbeiter das Wissen am Ende tatsächlich beherrschen, was für das Unternehmen essenziell und letztendlich auch Sinn der ganzen Schulung ist.
Herausforderungen und Reformen im deutschen Bildungssystem
Aus dieser Perspektive üben Prof. Hansjörg Zimmermann und Sandra Preiß auch Kritik am aktuellen Bildungssystem in Deutschland. Denn momentan sei das Lernsystem an Schulen alles andere als effizient. Sie betonen, dass es zwar viele engagierte Lehrer gibt, die erkennen, dass die Fülle an Informationen sowie deren Vermittlung und Inhalte nicht mehr zeitgemäß sind, aber zugleich in einem System arbeiten, in dem sie selbst kaum Veränderungen bewirken können.
Sandra Preiß betont: "Gehirngerechtes Unterrichten würde anfangs einen immensen Mehraufwand bedeuten", jedoch sei es aus ihrer Sicht mehr als notwendig, wenn es darum ginge, effektive Lernmethoden in das Schulsystem zu integrieren. Denn sich Wissen anzueignen ist für Kinder etwas total Erstrebenswertes, jedoch wird dieser Prozess immer wieder durch falsche und veraltete Lehrmethoden ausgebremst. Um Kinder angemessen zu fördern, benötigen sie einen innovativen Lernansatz, wie beispielsweise, dass das Unterrichtsformat spätestens nach 15 bis 20 Minuten gewechselt wird.
Künstliche Intelligenz als Schlüssel für Innovation im Bildungswesen
Eine weitere notwendige Entwicklung ist die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht. Künstliche Intelligenz bietet das Potenzial, den Unterricht grundsätzlich zu verbessern, indem sie Lehrkräfte bei bürokratischen Aufgaben unterstützt oder diese sogar beschleunigt. Dies würde den Lehrern mehr Zeit und Raum geben, sich auf die Vermittlung von Wissen und die individuelle Förderung der Schüler zu konzentrieren.
Ein großer Vorteil von KI liegt außerdem darin, dass sie innovative Ideen und Ansätze generieren kann, die Lehrer sonst möglicherweise nicht entwickeln würden. Da es im Kollegium oft an Vorbildern und kreativen Impulsen fehlt, da die anderen Kollegen oft alle gleich unterrichten, kann KI an dieser Stelle als kreativer Anstoß dienen. Sie könnte beispielsweise neue Wege vorschlagen, komplexe und schwer greifbare Fächer wie Physik und Chemie anschaulich zu unterrichten, indem sie diese mit Analogien und Metaphern anreichert. Dies wäre ein bedeutender Schritt in Richtung eines modernen und effektiven Bildungssystems.
Ein praktisches Beispiel für die erfolgreiche Integration von KI in die Bildungswelt bietet bereits seit Längerem WhatzLearn. So werden beispielsweise menschenähnliche KI-generierte Avatare zur Wissensvermittlung in den Videos genutzt. Zudem analysiert ein KI-System das Lernverhalten der Mitarbeiter und erstellt daraufhin individuelle begreifbare und nachhaltig im Bewusstsein verankerte Lernprogramme.
Auf diese Weise lernen die Mitarbeiter schneller und effektiver, da das Programm auf ihre spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten zugeschnitten ist. Diese Ansätze zeigen, wie KI nicht nur im schulischen Kontext, sondern auch in der beruflichen Weiterbildung bedeutende Verbesserungen und 
Effizienzsteigerungen erzielen kann.