Die 10 Todsünden der eLearning-Internationalisierung
Aachen, Juni 2016 - Wie lassen sich eLearning-Medien in verschiedensten Ländern mit unterschiedlichen Sprachen einsetzen? Was muss getan werden, damit die Inhalte in verschiedensten Kulturkreisen nicht nur verstanden, sondern auch akzeptiert werden? Eines ist klar, eine reine 1:1-Übersetzung der Lerninhalte in eine andere Sprache reicht nicht aus.
Notwendig ist eine professionelle Lokalisierung der eLearning-Maßnahme, also eine Anpassung der Lernmedien an die sprachlichen und kulturellen Voraussetzungen des jeweiligen Ziellandes. Eine solche Lokalisierung ist kein triviales Unterfangen, das nebenbei erledigt werden kann. Vieles muss berücksichtigt werden, vieles kann schieflaufen. Wir haben bereits für zahlreiche Unternehmen eLearning-Lösungen erfolgreich lokalisiert und die zehn Todsünden der eLearning-Internationalisierung aus unseren Erfahrungen heraus abgeleitet und zusammengefasst.
- Maßeinheiten werden nicht angepasst
Sie haben Ihre Texte übersetzt, aber es versäumt, auch die Maßeinheiten, wie Währungs-, Temperatur-, Datums- oder Zeitangaben entsprechend anzupassen. So würde ein Kuchen, der 40 Minuten bei 180 °C gebacken werden soll, bei 180 °Fahrenheit nicht zum gewünschten Ergebnis führen, sondern sehr matschig werden. - Bildsprache entspricht nicht dem Kulturkreis
Sie verwenden Motive, die in Ihrem Zielland befremdlich wirken oder sogar auf Ablehnung stoßen, bspw. die Abbildung eines Sparschweins in muslimisch geprägten Ländern, in denen das Schwein als unrein gilt. - Inhalte sind nicht gesetzeskonform
Sie übersetzen Gesetze und Regelungen, ohne Sie an das Zielland anzupassen. Dadurch werden Ihre Lerninhalte verfälscht, bspw. gilt in Tschechien für Autofahrer die 0,0 Promillegrenze, während Autofahrer in Deutschland erst ab 0,5 Promille und in Großbritannien sogar erst ab 0,8 Promille strafrechtlich belangt werden. - Personenabbildungen entsprechen nicht dem Kulturkreis
Sie haben Fotos von Personen in Ihren Lernmedien verwendet. Um eine höhere Akzeptanz und Identifikation zu erzielen, sollten diese möglichst dem Kulturkreis entsprechen und bei Bedarf ausgetauscht werden. - Nicht alle Texte sind übersetzt
Sie haben zwar die einzelnen Bildschirmseiten übersetzt, es jedoch versäumt, auch die Texte der Lernumgebung, wie Hilfetexte, Beschriftungen von Schaltflächen, Menütitel etc. anzupassen. - Übersetzung erfolgt nicht durch Muttersprachler
Sie lassen die Texte nicht von einem Muttersprachler übersetzen, wodurch einige Stolperfallen entstehen. So können sich Vokabeln einer Sprache je nach Zielland unterscheiden, bspw. wird Benzin im englischen Sprachraum mit "petrol" und im amerikanischen mit "gas" übersetzt. - (Info)-Grafiken nicht berücksichtigt
Sie verwenden Grafiken und Abbildungen in Ihrer eLearning-Maßnahme, haben aber nicht berücksichtigt, dass auch die Texte in den Abbildungen und Grafiken, insbesondere in den Infografiken, übersetzt werden müssen. - Sprecher und Moderatoren haben den falschen Akzent
Sie wählen einen Moderator, der zwar die richtige Sprache spricht, jedoch über den falschen Akzent verfügt, bspw. einen Südamerikaner bei einer Lokalisierung Ihres Lernmediums für Spanien oder einen Moderator mit amerikanischem Akzent für den Einsatz in Großbritannien. - Layout wird außer Acht gelassen
Sie haben zwar alle Texte und Bilder angepasst, aber das Layout nicht mitberücksichtigt, das bspw. durch unterschiedliche Textlauflängen je nach Sprache nicht mehr stimmig ist. - Auf Qualitätssicherung verzichten
Sie verzichten nach der Fertigstellung auf eine gründliche Qualitätssicherung, bei der sämtliche potenzielle Fehlerquellen noch einmal überprüft werden.
Profitieren Sie von den Erfahrungen der Inside-Unternehmensgruppe: Sie hat bereits mehr als 10.000 Lerneinheiten in mehr als zehn Sprachen für verschiedenste Kulturkreise erfolgreich lokalisiert.