Bitkom: In zehn Schritten digital
Berlin, November 2016 - Die Digitale Transformation verändert etablierte Geschäftsmodelle radikal und macht dabei auch vor kleinen und mittelständischen Unternehmen zahlreicher Branchen nicht halt. Die Digitalisierung kann im Einzelfall einzelne Geschäftsprozesse, Geschäftsbereiche oder aber das gesamte Geschäftsmodell umfassen. Der Bitkom e.V. bietet hierzu einen Praxisleitfaden für den Mittelstand an.
Die Digitale Transformation hat zwei Dimensionen. Eine ist die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Das ist das tägliche Geschäft der IT-Branche. Die Perspektive ist vor allem auf höhere Effizienz, Margen und Produktivität, auf eine Senkung von Kosten und eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit gerichtet. Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen führt in der Regel zu so genannten "inkrementellen Innovationen". Dies ist traditionell eine Stärke der deutschen Wirtschaft.
Die andere ist die Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Dabei geht um die Anpassung bestehender und um die Entwicklung ganz neuer Produkte und Dienste. Häufig führt dies zu disruptiven Innovationen. Dies wiederum ist nicht unbedingt eine Stärke der deutschen Industrie. Im Gegenteil: Gerade die in Deutschland einzigartig starke, über mehr als hundert Jahre gewachsene ökonomische Basis kann die Entwicklung radikal neuer Produkte und Dienste erschweren. Sie erfordert die Bereitschaft, sich selbst zu kannibalisieren, bevor andere es tun. Meist sind es nicht die etablierten Unternehmen, die disruptive Innovationen hervorbringen. Es waren nicht die Kutschenbauer, die die ersten Autos entwickelten. Es war ein Freak aus Baden. Der Disruptor kommt oft von außen.
Die Digitalisierung der betrieblichen Abläufe ist ein evolutionärer Prozess, mit dem sich die Anwender Wettbewerbsvorteile herausarbeiten können. Ganz anders bei der Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Hier wandeln sich die seit Jahrzehnten gewachsenen Märkte innerhalb kurzer Zeit – und zwar in vielen Fällen radikal.