Kreative Problemlösungskompetenz ist der Wegbereiter
München, Februar 2018 – In der digitalen Berufswelt haben kreative Problemlöser die besten Chancen am Arbeitsmarkt. Wenn Künstliche Intelligenz mehr und mehr Routineaufgaben erledigt, wird Probleme neu zu denken, Chancen zu erkennen und innovative Antworten auf drängende Fragen zu finden, zur wichtigsten Eintrittskarte für Berufseinsteiger. Davon sind drei Viertel der PädagogInnen und BildungsexpertInnen in Deutschland überzeugt.
Gleichzeitig betrachten fast 90 Prozent von ihnen derzeitige Unterrichtskonzepte nicht dafür geeignet, die Kreativität von SchülerInnen ausreichend zu fördern. Dies ergab die neue Adobe Studie, deren Ergebnisse auf der didacta 2018 vorgestellt werden. Auf der Bildungsmesse in Hannover präsentiert Adobe vom 20. bis zum 24. Februar 2018 neue Ansätze für die Vermittlung von digitalen Kompetenzen und kreativer Problemlösung. Am Stand C84 in Halle 13 erfahren Lehrkräfte in Workshops und Präsentationen, wie sie durch den Einsatz digitaler Kreativ-Tools den Ideenreichtum ihrer SchülerInnen fördern.
Herausforderungen in der digitalen Zukunft lösen
Die Kompetenz, Aufgaben neu zu denken und das Ergebnis ansprechend zu präsentieren, wird die Berufsaussichten von SchülerInnen besonders begünstigen. Berufsbilder, in denen es darauf ankommt, immer wieder neue Herausforderungen kreativ zu lösen, werden weniger vom Trend zur Automatisierung betroffen sein. Diese Erkenntnis teilen 78 Prozent der LehrerInnen sowie BildungsexpertenInnen. Zudem rechnen sich fast alle Befragten SchülerInnen mit besonders guter Problemlösungskompetenz höhere Verdienstchancen aus.
Verantwortliche fordern innovative Unterrichtsmodelle in allen Fächern
Die aktuell angewendeten Didaktik-Konzepte werden der Bedeutung von kreativen Techniken der Problemlösung nicht gerecht. Nur 10 Prozent der LehrerInnen und 16 Prozent der EntscheidungsträgerInnen in Behörden und Politik sind der Auffassung, dass Kreativität eine häufige Rolle in den Lehrplänen spielt. Zudem fordern 79 Prozent der LehrerInnen und 69 Prozent der BildungsexpertInnen, dass Kreativität in allen statt nur in einigen wenigen Unterrichtsfächern gefördert werden sollte.
Lehrkräften fehlen Zeit, Know-how und die passenden digitalen Werkzeuge
Viele LehrerInnen würden gern mehr kreative Aspekte in den Unterricht integrieren, wünschen sich dafür aber mehr Unterstützung durch die Schulträger. So beklagen 81 Prozent der befragten deutschen Lehrkräfte, dass sie nicht ausreichend in neuer Software geschult werden. Fast ebenso vielen (80 Prozent) fehlt die Zeit, Materialien für problemlösungsorientierte Methoden vorzubereiten. Außerdem kritisiert über die Hälfte der PädagogInnen (53 Prozent), dass ihnen der Zugang zu den passenden digitalen Werkzeugen fehlt. Ursächlich dafür ist, dass nicht genügend Mittel bereitgestellt werden. Laut 63 Prozent der Befragten verhindert ein zu niedriger Schuletat eine bessere Ausstattung.
Bildungspolitik steht in der Verantwortung
Zwei Drittel der Lehrkräfte (66 Prozent) und EntscheidungsträgerInnen außerhalb der Schulen (64 Prozent) sehen die Bildungspolitik von Bund und Ländern in der Verantwortung und bemängeln, dass sie die Förderung von kreativer Problemlösungskompetenz im Unterricht eher erschweren denn erleichtern. Obwohl die Bedeutung von kreativen Lösungsstrategien für die Zukunft des Jobmarktes bekannt ist, hat sich die Bildungspolitik in den vergangenen fünf Jahren in dieser Hinsicht nicht verbessert, urteilen nicht nur 82 Prozent der LehrerInnen, sondern auch 77 Prozent der EntscheidungsträgerInnen.
Die Bereitschaft zur Veränderung ist sowohl im Kleinen als auch im Großen stark ausgeprägt. So befürworten rund 85 Prozent der Befragten, die Förderung der Problemlösungskompetenz durch Projektmaßnahmen in die aktuellen Unterrichtskonzepte zu integrieren. Gleichzeitig begrüßt die große Mehrheit der LehrerInnen (83 Prozent) und EntscheidungsträgerInnen (91 Prozent) eine umfassende Reform der Lehrpläne.
Ausführliche Studienergebnisse
Die Ergebnisse stammen aus der Studie "Kreative Problemlösungstechniken in Schulen". Im Oktober 2017 hat Adobe dafür 500 PädagogInnen aus allen Schulstufen sowie berufliche Bildungseinrichtungen befragt. Außerdem wurden EntscheidungsträgerInnen aus Schulbehörden sowie Experten von Nichtregierungsorganisationen, Handelskammern und Beratungsunternehmen berücksichtigt.