Sprachkompetenz erwerben

Sprachenlernen digitalisiert sich – und bleibt persönlich!

Dirk MarknerLondon/Düsseldorf, September 2019 - (von Dirk Markner, Head of Key Account Management Europe bei Rosetta Stone) Ob Telefonate mit internationalen Kunden oder Präsentationen auf Englisch – gute Fremdsprachenkenntnisse sind im Workflow von Unternehmen unabdingbar geworden. Die multilingualen Skills zu verbessern, gehört für Mitarbeiter zu einem attraktiven Arbeitgeberangebot dazu. Dabei spielt auch das "Wie" eine Rolle. Noch immer setzen nicht wenige Unternehmen auf klassischen Frontalunterricht und sehen in dem persönlichen Moment zwischen Dozent und Schüler den Schlüssel zum Erfolg. Dabei gehört ein solcher Austausch längst auch im digitalen Sprachtraining dazu, ist aber im Gegensatz zum Vor-Ort-Angebot flexibel einsetzbar und basiert auf personalisierten Lerninhalten. 

Sprachliche Skills zu entwickeln und sich global verständigen zu können, gilt im digital geprägten Arbeitsumfeld für viele Fachkräfte bereits als selbstverständlich. Immer mehr HR-Abteilungen reagieren auf dieses Bedürfnis am Arbeitsmarkt. Kaum verwunderlich also, dass das betriebliche Sprachtraining in den letzten zwei Jahren um gut elf Prozent gewachsen ist. 

Vorteile ergeben sich nicht nur für die Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsalltag so besser managen können. Auch für die Unternehmen zahlt sich die Sprachkompetenz ihrer Mitarbeiter aus. Fließende Fremdsprachenkenntnisse ermöglichen beispielsweise eine bessere Beziehung zu Geschäftspartnern und Dienstleistern. Auch der Kundenservice in global agierenden Unternehmen kann hierdurch erheblich verbessert werden. Und nicht zuletzt strahlt ein gutes Talentmanagement auch auf die Arbeitgeberattraktivität aus. Ein wichtiger KPI im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte.

Neben der Außenwahrnehmung zielt das Angebot eines betrieblichen Sprachtrainings auch häufig auf die interne Kommunikation. Muss ein Mitarbeiter beispielsweise oft mit den Kollegen der ausländischen Muttergesellschaft telefonieren, vereinfacht ein fließender Austausch die inhaltliche Zielfindung und verhindert Fehler, die durch Verständnisprobleme entstehen.

 

Die Nachfrage nach digitalen Sprachangeboten wächst

Dass also Sprachtraining sein muss, darüber sind sich viele Unternehmen einig. Das "Wie" wird aber oft noch sehr konventionell gehandhabt. Nicht selten ist wöchentlicher Unterricht in den hauseigenen Meetingräumen für eine größere Gruppe noch gängige Praxis – selbst in modernen Unternehmen, die sich die digitale Transformation auf die Fahnen geschrieben haben.

Kaum nachzuvollziehen, denn in Zeiten von New Work und agilem Projektmanagement wird ein Mitarbeiter sein Englisch sicherlich nicht nach statischem Stundenplan aufbessern wollen. Der Ruf nach Flexibilität und Individualität am Arbeitsplatz wird immer lauter. Homeoffice und die Möglichkeit, mobil zu arbeiten, verbinden sich mit dem Wunsch nach einer gesunden Work-Life-Balance.

Bereits über 54 Prozent der Unternehmen im deutschsprachigen Raum haben dieses Bedürfnis – vor allem jüngerer Generationen – erkannt und passen ihr Sprachtraining modernen Arbeitsmodellen an. Sie nutzen eLearning für ihr Sprachtraining oder haben den Einsatz bereits in Planung. Als logische Konsequenz zu dem zunehmend digitalen Arbeitsumfeld, gehen immer mehr HR-Abteilungen auch in der Weiterbildung die digitale Transformation mit. Der Wunsch ihren Mitarbeitern flexibles und passgenaues Lernen anzubieten, das mit vollen Terminplänen, modernem Nutzerverhalten und dem Wunsch nach Mobilität vereinbar ist, steht dabei im Vordergrund.

 

Austausch zählt – auch im digitalen Sprachenlernen

Warum setzen also viele Unternehmen immer noch auf das klassische Modell? Laut Studie herrscht bei vielen Personalverantwortlichen Unsicherheit, weil sie befürchten, beim eLearning könne der persönliche Kontakt für die Lerner fehlen. Rund 40 Prozent der Betriebe entscheiden sich aus diesem Grund gegen digitales Sprachtraining.

Das zeigt: Die vielseitigen Angebote sind vielerorts schlichtweg einfach noch nicht bekannt. Denn auch im digitalen Sprachtraining zählt der Austausch mit Dozenten und anderen Lernenden zu den Erfolgsfaktoren.

 

Einzel-Coaching und Lernen in der Klasse geht auch digital

Mitarbeiter können sowohl im Einzel-Coaching mit einem Muttersprachler ihre Konversationssicherheit festigen oder auch in virtuellen Klassenräumen via Videokonferenz über arbeitsrelevante Themen diskutieren. Dieses gezielte Training ist insbesondere vor Präsentationen oder Geschäftsreisen sinnvoll. Vorab kann der Mitarbeiter noch einmal passgenau zum Inhalt seine Sprachsicherheit und Intonation optimieren – und das ganz gleich, ob er gerade im Homeoffice arbeitet oder es bereits später Abend ist.

 

Augmented Reality und Gamification erleichtern das Lernen

Auch unterwegs lässt sich via App das Gelernte noch einmal auffrischen. Kurze oder auch längere Lerneinheiten sind – unabhängig von Ort und Zeit – jederzeit möglich. Und versprechen dazu noch einen hohen Fun-Faktor. Denn abgestimmt auf modernes Userverhalten funktioniert das digitale Lernen meist unterbewusst, auf spielerische Art und Weise und über virtuelle Erlebniswelten. Eine reale Umgebung wird dabei um virtuelle Elemente und digitale Informationen erweitert und prägt sich über die multisensuale Erfahrung leichter ein.

Durch smarte Lösungen können Lerner ihre Inhalte dabei zunehmend individueller gestalten. Beispielsweise können sie Alltagsgegenstände fotografieren und in ihr Sprachtraining integrieren. Einfach das Handy zur Hand, das Büroumfeld fotografieren und übersetzen lassen. Eine solche Methodik motiviert und wirkt nachhaltiger als stupides Pauken nicht praxisrelevanter Inhalte.

Auch game based-Learning wird als moderne Methode immer beliebter. Denn kaum jemand nimmt sich heute die Zeit, ohne einen gewissen Fun-Faktor zu lernen. Schon gar nicht die digitalaffine Generation Y, die mit modernen Medien groß geworden ist. Nicht nur im Arbeitsalltag, auch zuhause sind sie immer vernetzt und online. Nachvollziehbar also, dass sie auch digital lernen möchten. eLearning geht auf das gewandelte Lernverhalten ein und hat die Antwort auf das gewachsene Bedürfnis nach Flexibilität, Individualität und Vernetzung. Weltweit können die Lernenden sich in Sprachlernprogrammen austauschen und gemeinsam ihr Sprachniveau steigern.

 

ELearning verbindet Tradition und Innovation

Ein ganzheitlicher Ansatz also, der Bestandteile herkömmlichen Lernens wie Face-to-Face-Kommunikation und Tutoring mit modernen Features verbindet. Durch die Vorteile einer hochgradigen Flexibilität und Individualität, die es Mitarbeitern erlaubt Lerninhalte aus dem aktuellen Arbeitsumfeld aufzugreifen und flexibel in ihren Arbeitsalltag zu integrieren, wird das digitale Sprachenlernen immer beliebter. Denn: Lernen und Arbeiten können sich auf diese Weise inhaltlich vernetzen und versprechen langfristig mehr Erfolg.