Multimediale Selbstlernkurse für ausländische Fachkräfte
Berlin, Juni 2022 - LinguaTV erweitert seine digitalen Deutschkurse um zahlreiche neue Nutzer-Sprachen, wie etwa Polnisch, Türkisch, Serbisch, Rumänisch, Russisch oder Ukrainisch. Das Ziel der umfangreichen Übersetzungen ist es, Firmenkunden und Behörden beim Deutschunterricht für ausländische Fachkräfte und deren Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Die Zahlen des Wirtschaftsministeriums (BMWK) sind alarmierend: 352 Berufsgruppen sind aktuell von Engpässen betroffen. 55% aller Unternehmen sehen den Fachkräftemangel bereits heute als Risiko. Besonders betroffen sind die klassischen Handwerksberufe, die Metall- und Elektroindustrie, der MINT- Bereich, sowie die Gesundheitsberufe, insbesondere die Altenpflege. Die Corona-Pandemie hat die Lage noch weiter verschärft, etwa im Bereich Logistik, aber auch in der Gastronomie- und Tourismusbranche. Die Hauptursache für dieses Problem ist jedoch der demographische Wandel. So könnte Deutschland bis 2060 etwa ein Drittel aller Erwerbstätigen, also ca. 16 Mio. Arbeitskräfte verlieren.
Wie lässt sich diese Lücke schließen? Laut BMWK liegt das größte Potenzial bei fremdsprachigen Arbeitnehmern. Viele tausende zusätzliche Erwerbstätige könnten gewonnen werden, wenn Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch Geflüchtete, noch stärker bei der Integration und Ausbildung unterstützt werden. Die Anwerbung internationaler Fachkräfte kann in den Engpassberufen eine zusätzliche Erleichterung verschaffen. Damit diese Strategie auch wirklich aufgeht, sind Integrations- und Sprachkurse von zentraler Bedeutung.
LinguaTV bietet hierzu bereits eine mehrfach erfolgreich implementierte Lösung an. Die multimedialen Selbstlernkurse können unabhängig von Zeit und Ort mit der mobilen LinguaTV-App genutzt werden und sind so für ein breite Zielgruppe an Fachkräften ort- und zeitunabhängig zugänglich. Neben szenischen Videos und interaktiven Übungen, kommen dabei auch Grammatik-Tutorien, Vokabel- und Aussprachetrainer, sowie ein KI-gestützter Konversationstrainer zum Einsatz.
Die vollwertigen Sprachkurse werden seit vielen Jahren von Unternehmen und Bildungseinrichtungen erfolgreich eingesetzt. Sie sind durch die Bundesagentur für Arbeit anerkannt und wurden bereits vielfach ausgezeichnet. Das Repertoire umfasst derzeit 22 verschiedene Deutschkurse. Dazu gehören grundlegende allgemeine Sprachkurse auf den Niveaustufen A1 bis C1, aber auch berufsspezifische Kurse, wie Wirtschaftsdeutsch, und branchenspezifische Vokabeltrainer, etwa für die Bereiche Logistik, KFZ-Mechatronik, Gebäudereinigung, Systemgastronomie, Hotel & Tourismus oder Medizin & Pflege.
Damit die Kurse auch von Lernenden ohne deutsche oder englische Vorkenntnisse optimal genutzt werden können, arbeitet das Team von LinguaTV aktuell unter Hochdruck daran, die relevanten Textbausteine in viele weitere Sprachen zu übersetzen. Dazu gehören nicht nur Elemente der Benutzerführung, sondern auch umfangreiche Lerninhalte wie Untertitel für szenische Videos und Grammatik-Videos, sowie Vokabeln und Beispielsätze in den Wortschatztrainern.
Insbesondere bei Anfängerkursen stellt die Übersetzung in die eigene Muttersprache eine wichtige Hilfestellung dar, weshalb diese Kurse nun priorisiert werden, erklärt Sandra Gasber, die für den Content-Bereich zuständige Geschäftsführerin.
Der Kurs "Deutsch für Anfänger A1.1" zum Beispiel liegt aktuell bereits in zwölf Nutzer-Sprachen vor. Neben den westeuropäischen Sprachen, Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch, wurde dieser bereits 2015 für Migranten aus Syrien und anderen Ländern ins Arabische übersetzt. Zusätzlich werden die Deutschkurse in Kürze auch für Türkisch-, Polnisch-, Rumänisch-, Russisch-, Serbisch- und Ukrainisch-Sprachende angeboten.
Das Ziel sei es, zunächst sämtliche Deutschkurse in diese Sprachen zu übersetzen. Mittelfristig, verrät Gasber, seien jedoch bereits Übersetzungen in weitere Nutzer-Sprachen, nicht nur für die Deutsch- sondern auch für die Englischkurse geplant.
Erfolgreich eingesetzt wird die Sprachlern-App zum Beispiel bei der Ausbildung von KFZ-Mechatronikern aus Indien, für polnisches Personal im Krankenhaus und in der Gebäudereinigung oder auch in der Post- und Paket-Zustellung.