KI in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen
Essen, März 2025 - Wo stehen deutsche Hochschulen in Bezug auf die Implementierung von (generativer) KI in Studium und Lehre? Wie nutzen Studierende und Lehrende KI-Tools und was tun Hochschulen insgesamt? Antworten liefern die Ergebnisse einer neuen mmb-Studie für den jetzt erschienenen Monitor Digitalisierung 360° des Hochschulforums Digitalisierung, der darüber hinaus auch Handlungsempfehlungen für das Hochschulmanagement formuliert.
Die Frage nach dem Status Quo der Digitalisierung ist nicht einfach und pauschal zu beantworten: Was macht eine erfolgreiche Digitalisierung von Studium und Lehre überhaupt aus? Ist es das Vorhandensein einer Strategie, die durch die Hochschulleitung initiiert wurde? Eine vorliegende Strategie sagt für sich genommen nichts über die gelebte Praxis der Lehrenden aus. Einzelne Lehrende, die Blended Learning und Co. einsetzen, stehen nicht gleichbedeutend für die Transformation einer Hochschule im Ganzen. Denn die digitale Transformation in der Breite wird ohne eine "kollektive Veränderungsbereitschaft" (Graf-Schlattmann et al. 2020) nicht gelingen.
Schließlich haben auch die Mitarbeitenden in den Unterstützungsstrukturen einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der Digitalisierung in Studium und Lehre und eine eigene Perspektive auf den Stand an ihrer Hochschule. Und was die Studierenden auch tatsächlich von all den Entwicklungen in ihrem Studium wahrnehmen, ist noch eine ganz andere Angelegenheit. Daher haben wir uns dazu entschieden einen 360°-Blick auf die Hochschullandschaft zu werfen, indem alle vier wichtigen Statusgruppen (Hochschulleitungen, Supportmitarbeitende, Lehrende und Studierende) zum Stand der Digitalisierung von Studium und Lehre an ihrer Hochschule befragt werden.
Das systematische 360-Grad-Monitoring des Hochschulforums Digitalisierung zielt darauf ab, eine langfristige und belastbare empirische Datengrundlage zu schaffen. Diese längsschnittlich angelegte Erhebung ermöglicht es, Veränderungen, Trends sowie aufkommende Problemlagen und Herausforderungen im Hochschulbereich zu identifizieren. Nach der ersten Erhebung im Sommersemester 20221 (Hense/Goertz 2023) baut der aktuelle Monitor auf diesen Ergebnissen auf. Dabei wurde das Instrument auch noch einmal grundlegend überarbeitet: Viele der ursprünglich gestellten Fragen wurden erneut in den Fragebogen aufgenommen, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Gleichzeitig wurden einige Fragen und Antwortmöglichkeiten, insbesondere solche im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, gestrichen, da diese an Relevanz verloren haben.
Andere Fragen wurden modifiziert, um sie an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, während neue, zukunftsorientierte Themen wie generative KI und Future Skills in den Fragebogen integriert wurden. Diese Ergänzungen tragen der wachsenden Bedeutung von digitalen Kompetenzen und technologischen Entwicklungen im Hochschulkontext Rechnung. Außerdem wurde die Gestaltung der Fragebogen auch durch das gestiegene Interesse an den Ergebnissen der vorangegangenen Befragungen aus 2022/23 beeinflusst, insbesondere hinsichtlich des Wunsches, mehr über den konkreten Einfluss von Strategien auf die Praxis zu erfahren.