Content-Produktion

Wenn Fachabteilungen zu Content-Erstellern werden

München, September 2025 - Die Produktion digitaler Lerninhalte steckt inmitten einer Revolution: KI-gestützte Tools verwandeln Fachabteilungen in autonome Content-Produzenten und durchbrechen traditionelle Grenzen der eLearning-Erstellung. Das Ziel: schnellere, relevantere Lerninhalte – direkt aus der Quelle des Wissens.

Die Produktionslandschaft im digitalen Lernen erlebt gerade einen fundamentalen Wandel. Was früher Wochen oder Monate dauerte, kann heute in Stunden erledigt werden: Fachexpert:innen ohne didaktische Vorerfahrung erstellen qualitativ hochwertige eLearning-Kurse eigenständig. Künstliche Intelligenz macht dies möglich und befreit Unternehmen von den Fesseln traditioneller Produktionsprozesse.
Der Durchbruch: Wissen direkt an der Quelle abgreifen
Jahrelang war die Content-Erstellung ein komplexer Staffellauf: L&D klopft an, Fachexpert:innen lieferten Inhalte, Instructional Designer entwickelten didaktische Konzepte, technische Teams setzten alles um. Dieser Prozess garantierte zwar Qualität, schuf aber auch Barrieren. Wenige Spezialisten mussten den gesamten Lernbedarf abdecken – mit vorhersehbaren Folgen: Engpässe, veraltete Inhalte und frustrierte Fachabteilungen.
KI-gestützte Autorentools durchbrechen diesen Kreislauf. Sie greifen das Wissen dort ab, wo es entsteht, und verwandeln Fachexpert:innen in autonome Content-Produzenten. Das Ergebnis: relevantere Inhalte, kürzere Produktionszyklen und eine nie dagewesene Skalierbarkeit.
Die Technologie: Didaktik aus der Maschine
KI-Autorentools wie knowtion von youknow zeigen das Potenzial dieser neuen Generation: Eine speziell trainierte KI entwickelt aus Fachinhalten eigenständig Lernziele, schlägt Story-Ideen vor und integriert interaktive Elemente. Autor:innen laden einfach Dokumente hoch – das System generiert vollständige, didaktisch durchdachte Trainings.
Diese Automatisierung löst ein jahrzehntealtes Dilemma: User-generated Content war bisher oft inhaltlich präzise, aber didaktisch mangelhaft. KI-Tools kombinieren nun fachliche Expertise mit pädagogischem Know-how – und das in Echtzeit.
Die Praxis: Wenn Theorie auf Unternehmensrealität trifft
Erste Unternehmen nutzen bereits die Vorteile dezentraler Content-Produktion. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse identifizierte 4.000 potenzielle Content-Ersteller in den Fachabteilungen. "Der Ansatz bringt den Riesen-Vorteil mit sich, dass wir viel schneller in der Produktion werden und die Umsetzung auf viel mehr Schultern verteilen können", erklärt Ralf-Guido Scholz, Experte für Digitales Lernen bei der KKH.
L&D: Vom Produzenten zum Orchestrator
Diese Entwicklung katapultiert L&D-Abteilungen in eine neue strategische Rolle. Statt selbst zu produzieren, werden sie zu Qualitätswächtern und Strategieentwicklern. Sie definieren Standards, entwickeln Governance-Strukturen und sorgen für didaktische Konsistenz – während die eigentliche Produktion in die Fachabteilungen wandert.
Das Ergebnis ist ein Win-Win: L&D-Teams können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, Fachabteilungen erhalten die Autonomie, ihr Wissen direkt zu vermitteln.
Ausblick: Eine demokratisierte Lernlandschaft
Die Transformation verspricht mehr als nur Effizienzgewinne. Sie könnte die Art, wie Unternehmen Wissen vermitteln, grundlegend verändern. Lerninhalte entstehen näher am tatsächlichen Bedarf, bleiben aktueller und sprechen die Zielgruppen authentischer an.
Diese neue Produktionsrealität macht hochwertige eLearning-Inhalte für Unternehmen jeder Größe zugänglich. Was früher Budget und Ressourcen spezialisierter Teams erforderte, kann heute jede Fachabteilung leisten.