Deutsche Schüler haben schwache PC-Kenntnisse
Berlin, Juni 2015 - Computerspiele und Soziale Netzwerke - ständig sieht man Jugendliche am Smartphone. Schüler gehören zu den sogenannten Digital Natives und sind im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt offener gegenüber neuen Technologien und digitalen Innovationen. Sie verbringen rund vier Stunden täglich online. Zudem nutzen sie aktiv verschiedene mobile Endgeräte. 93 Prozent der Schüler und Schülerinnen ab 14 Jahren besitzen ein Smartphone.
So selbstverständlich die tägliche Nutzung digitaler Endgeräte ist - Schüler in Deutschland liegen im Umgang mit Office-Programmen nur knapp über dem Bundesdurchschnitt. 82 Prozent geben an, Texte in einem Textprogramm schreiben zu können (vgl. Bevölkerung gesamt 80 Prozent). 59 Prozent geben an, Berechnungen in Tabellenprogrammen durchführen zu können (vgl. Bevölkerung gesamt 57 Prozent). Diese Zahlen geben Grund zur Beunruhigung, denn Anwendungskenntnisse in Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen wie Word oder Excel sind für die meisten Berufe unerlässlich geworden.
Stephan Griebel, Leiter der AG Bildung der Initiative D21 sagt: "Umfangreiche Digitalkompetenzen sind eine wichtige Voraussetzung für den Berufseinstieg. Sogar 45 Prozent der Befragten, die das Internet und digitale Medien selbst nicht nutzen, sagen, dass digitale Medien heutzutage ein grundlegender Bestandteil aller Schulfächer sein müssten. Es ist höchste Zeit, dass Schulunterricht auch auf die praktischen Seiten des zukünftigen Berufslebens vorbereitet."
Neben der Anwendungskompetenz fehlt den meisten Schülern ein Bewusstsein für den Umgang mit persönlichen Daten. Während ältere Nutzergruppen mit ihrer Risikoeinschätzung weitgehend im Bundesschnitt oder leicht darüber liegen, so ist die Risikowahrnehmung bei Schülern deutlich geringer. Schüler schätzen insbesondere das Risiko für Datendiebstahl mit 23 Prozent (vgl. 36 Prozent in der Gesamtbevölkerung), Phishing mit 26 Prozent (vgl. 39 Prozent in der Gesamtbevölkerung) und Backdoors mit 28 Prozent (vgl. 40 Prozent in der Gesamtbevölkerung) deutlich niedriger ein.
Die genannten Zahlen stammen aus einer Sonderauswertung der Studie D21-Digital-Index, der Ende 2014 veröffentlicht wurde. Der Index ist eine Weiterentwicklung des (N)ONLINER Atlas (2001-2014) und mit rund 33 000 Befragten die umfangreichste und aussagekräftigste Studie zum Internetnutzungsverhalten der Deutschen.