DFK, IfKom und eTIC einig in Bezug auf digitale Bildung
Essen, September 2015 - In der Bildungspolitik muss nach Auffassung der deutschen Verbände DIE FÜHRUNGSKRÄFTE-DFK und IfKom-Ingenieure für Kommunikation sowie des europäischen Verbands eTIC schnellstens gehandelt werden. Denn es steht die Zukunft unserer Kinder auf dem Spiel.
Um weiter wettbewerbsfähig in Europa zu sein, muss in Deutschland deutlich mehr Wert auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen gelegt werden. "Dabei geht es nicht vorrangig um die Einführung neuer Fächer, wie etwa Programmieren oder allein um das Aufrüsten mit Computern, sondern um die Einbeziehung der digitalen Aspekte in den gesamten Fächerkanon der Schul- und Hochschulausbildung", fordert der IfKom- Bundesvorsitzende Heinz Leymann.
Der Austausch mit den Bildungseinrichtungen zeigt, dass digitales Arbeiten in Schulen oft nur bei Fächern wie Informatik eine Rolle spielt. Nur wenige Schulen nutzen darüber hinaus PC, Laptop oder Tablets zum Arbeiten im Unterricht. Digitale Lernmedien und -technologien sowie deren Anwenderkompetenz sind jedoch für eine zukunfts- und wettbewerbsorientierte Aus-, Fort- und Weiterbildung unabdingbar.
"Oft fehlt es an profanen Dingen, wie breitbandige Internetzugänge für Schulen, Steckdosen und WLAN in den Unterrichts- und Hörsälen, aber auch an der Möglichkeit, Lehrpersonal in der Vermittlung der digitalen Kompetenzen zu unterstützen. Personal- und Budgetmangel lassen Initiativen scheitern, hier wird beim Bund wie bei den Ländern zu Lasten unserer Kinder an der falschen Stelle gespart. Eine fortschrittliche Bildungsnation sieht anders aus. Wir reden von Industrie 4.0 und praktizieren Bildungspolitik 1.0", so Diana Nier, Ressortleiterin Nationale Politik & Public Affairs beim DFK.
Laut der "International Computer und Information Literacy Study" (ICILS-Studie) befindet sich Deutschland im Bereich der computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schulabgängern nur im Mittelfeld. Spitzenreiter in der Untersuchung war die Tschechische Republik. Von den 21 untersuchten Ländern dieser ICILS-Studie lagen Dänemark, Norwegen, Polen und die Niederlande noch vor Deutschland.
Sebastian Müller, DFK-Geschäftsführer und Präsident des europäischen Verbandes eTIC für Führungskräfte in der Telekommunikation, IT und Kommunikation, betont, dass auch in den anderen europäischen Ländern ein großer Verbesserungsbedarf bei der Digitalen Bildung bestehe. Allein die Schweiz habe bereits 2008 die Breitbandversorgung in den Grundversorgungskatalog aufgenommen und eine klare Curriculums-Empfehlung, nach der Informatik, Medienkompetenz und IT als zusätzliche Fächer aufzunehmen sind.
Müller: "Wir brauchen in Europa eine viel stärkere Fokussierung der Aus- und Weiterbildung auf diejenigen Kompetenzen, die zukünftig noch stärker erforderlich sind - vor allem Fähigkeiten zur Entwicklung, Pflege und Betrieb digitaler Systeme. Dies muss bereits in der Schule beginnen. Hier ist europaweit noch viel zu tun."