Studierende geben bundesweit Corona-Nachhilfe
Witten-Herdecke, März 2021 - Ob Schulschließungen, unzureichende technische Ausstattung beim Fernunterricht oder mangelnde Betreuungsmöglichkeiten durch Lehrkräfte – aufgrund der Corona-Pandemie sind viele Schülerinnen und Schüler weit von einer optimalen Lernsituation entfernt. Die von Studierenden gegründete Corona School unterstützt in dieser schwierigen Lage ehrenamtlich und bietet in allen Fächern online Lernunterstützung für bildungsbenachteiligte Kinder an.
Über die Online-Plattform der Corona School wählen auf der einen Seite die Schülerinnen und Schüler die Fächer aus, in denen sie Unterstützungsbedarf benötigen und auf der anderen Seite geben Studierende Fächer an, in denen sie Nachhilfe geben möchten. Basierend auf diesen Angaben werden die Lernpartnerinnen und -partner zugeteilt – Faktoren wie Geschlecht, Schulform, Jahrgangsstufe, Leistungsniveau oder Bundesland spielen keine Rolle.
Wie genau die Nachhilfe stattfinden soll, klären beide Parteien individuell. Grundsätzlich sind Studierende aller Fachrichtungen willkommen. Weil nicht alle Studierenden angehende Pädagogen sind, bietet die Corona School ein umfassendes Unterstützungsangebot rund um das gemeinsame Lernen.
An der Universität Witten/Herdecke (UW/H) machen beispielsweise Henrike Jehn (4. Semester Humanmedizin) und Ole Kistenmacher (4. Semester Management) mit und sind als Campus Vertreter*innen für die Corona School aktiv. "Unsere Hauptaufgaben sind, Studierende für die Corona School zu gewinnen, sie lokal zu vernetzen und als Ansprechpartner für Fragen zur Verfügung zu stehen", so Henrike Jehn. "Unser Fokus liegt hier natürlich auf Witten, aber letztendlich ist es ein bundesweites Programm."
Ole Kistenmacher gibt seit April 2020 wöchentlich Lernhilfe in Mathe und Englisch für eine feste Lernpartnerin. "Meine Lernpartnerin ist zwölf Jahre alt und geht bei München in die 6. Klasse. Zusammen besprechen wir wöchentlich die Hausausgaben und gehen schwierige Aufgaben der vergangenen Woche gemeinsam durch", erzählt er.
"Mir macht diese ehrenamtliche Tätigkeit sehr viel Spaß, denn es ist ein schönes Gefühl, meiner Lernpartnerin helfen zu können und zu sehen, dass ich zur Bewältigung der Krise etwas Wichtiges und Sinnvolles beitragen kann. Auch ist es für alle Studierenden eine Möglichkeit, überfachliche Kompetenzen zu trainieren – beispielsweise um eine zielgruppengerechte Kommunikation zu erlernen oder um seine Strukturfähigkeit zu erhöhen."