Zusätzliche Gratiskurse für wachsenden Bedarf an eLearning
Potsdam, April 2020 - Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat sein Angebot an kostenlosen Onlinekursen zu Digitalisierungs-Themen sprunghaft ausgebaut: Um den während der Coronavirus-Pandemie stark steigenden Weiterbildungsbedarf zu decken, schuf das HPI jetzt die Möglichkeit, acht weitere Gratiskurse zu belegen und mit einem Zeugnis abzuschließen. Das Material ist auf der Lernplattform openHPI zu finden, mit der das Institut seit 2012 Europas Pionier im Bereich flexiblen digitalen Lernens ist.
"Es handelt sich um attraktive Themenangebote, die seit 2016 bereits von mindestens 5.000 und bis zu 15.000 Personen genutzt worden sind", teilte Institutsdirektor Prof. Christoph Meinel mit. Normalerweise hätten diese "Massive Open Online Courses" (MOOC) nur noch im Archiv-Modus angeschaut werden können.
Archiv-Kurse, aber mit Möglichkeit für Prüfungen und Zeugnis
"Jetzt aber präsentieren wir wegen der starken Nachfrage in Zeiten häuslicher Isolierung nicht mehr bloß die Lehr-Videos und Selbsttests, sondern haben auch die benoteten Prüfungen wieder freigeschaltet", berichtet Meinel. Das verschaffe den Lernenden die Möglichkeit, diese beliebten Kurse aus dem Archiv wie ein aktuelles Lernangebot zu nutzen. Erfolgreiche Absolvierende können somit ein Zeugnis des HPI erhalten.
Die Aktion, die zunächst bis zum 30. Juni befristet ist, umfasst kostenlose Onlinekurse für IT-Einsteiger und -Experten jeden Alters zu aktuellen Themen wie Internet- und Blockchain-Technologien, aber auch Programmierung und Algorithmen. Dies sind die Kurs-Titel:
- "Data Engineering und Data Science - Klarheit in den Schlagwort-Dschungel"
https://open.hpi.de/courses/data-engineering2020 - "Die Technologie, die die Welt veränderte - 50 Jahre Internet"
https://open.hpi.de/courses/internetworking2019 - "Blockchain: Hype oder Innovation?"
https://open.hpi.de/courses/blockchain2018 - "Programmieren mit Ruby"
https://open.hpi.de/courses/ruby2018 - "Einführung in die Mathematik der Algorithmik"
https://open.hpi.de/courses/mat-ws2018 - "IPv6 in modernen Netzwerken"
https://open.hpi.de/courses/ipv6-2018 - "Information Service Engineering
https://open.hpi.de/courses/semanticweb2017 - "Wie designe ich meine eigene Homepage?"
https://open.hpi.de/courses/homepage2016/
Wie bei den übrigen gut 60 abgeschlossenen openHPI-Kursen, die weiterhin im Archiv-Modus fürs Selbststudium bereitstehen, können die Lernenden auch das Diskussionsforum nutzen - allerdings nur lesend, ohne die Möglichkeit zum aktuellen Austausch mit anderen Teilnehmenden und dem Teaching Team.
"Für die Moderation von neuen Diskussionen zu den wieder geöffneten Kursen würde uns im Moment die Kapazität fehlen", erläutert Meinel.
Er verweist aber darauf, dass in Kürze startende neue Angebote diese Diskussionsmöglichkeiten selbstverständlich beinhalten. Dazu gehört etwa der am 13. Mai startende sechswöchige Onlinekurs "Tatort Internet - Angriffsvektoren und Schutzmaßnahmen".
Ansturm auch auf weitere Lernplattformen, zum Beispiel OpenWHO
Das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut registriert derzeit einen gewaltigen Ansturm von Bildungswilligen - nicht nur auf openHPI, sondern auch auf die zahlreichen weiteren von ihm geschaffenen Lernplattformen. "Gerade in Zeiten der Corona-Krise bewältigen wir ein riesiges Volumen an Datenverkehr", berichtet der HPI-Direktor.
Sein Team sei im eLearning-Sektor im Moment "ähnlich stark gefordert wie Bedienstete in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Handel", so Meinel.
Beispielsweise verzeichneten die HPI-Server in der sogenannten "Cloud" gerade die 1.000.000. Anmeldung für Kurse der Plattform OpenWHO. Anfang des Jahres hatte die Zahl der Einschreibungen dort noch bei gut 157.000 gelegen. Die Weltgesundheitsorganisation bedient sich der Technologie des Hasso-Plattner-Instituts, um derzeit in vielen Sprachen schnell viel medizinisches Personal zu schulen für den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie.
"Derzeit bewältigen wir täglich bis zu 50.000 neue Anmeldungen zu den Kursangeboten der WHO", berichtet HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel. Etwa 250 bis 350 Vorgänge bearbeitet das Helpdesk-Team des Instituts, das für die Weltgesundheitsorganisation gegebenenfalls technische Fragen klärt und Probleme löst. 30.000 Anfragen pro Minute müssen die HPI-Server in Spitzenzeiten für die massiv ausgeweitete Nutzung der openWHO-Plattform "schultern".