Teil 6

Die Akademie - Frameworks für Geschäftsmodelle

München, November 2025 - (von Tobias Hauser, Arrabiata Solutions GmbH) Wer das Geschäftsmodell einer Akademie grundlegend entwickeln oder ein bestehendes Modell optimieren möchte, dem hilft Struktur. Für diesen Zweck bieten sich die klassischen Frameworks für Geschäftsmodelle an. Dieser Beitrag stellt zwei Frameworks vor und erläutert wie sie sich für Akademien eignen.

Das bekannteste Framework für Geschäftsmodelle ist vermutlich das Business Model Canvas, kurz BMC. Dennoch starten wir hier mit einem anderen, etwas einfacheren Modell, dem magischen Dreieck.

Das magische Dreieck

Das magische Dreieck konzentriert sich auf die grundlegenden Fragen, die sich jeder Gründer oder Verantwortliche für ein Geschäftsmodell immer stellen sollte: Was? Für Wen? Wie? Und als Folge daraus, welcher Wert wird generiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Fragen sollten sich für jede digitale Akademie beantworten lassen. Als Beispiel nehmen wir z.B. eine Akademie, die Interessierte auf die Prüfung zum Segelschein vorbereitet. Die wichtigste Zielgruppe sind jene Interessenten, die Segeln möchten. Das Wertversprechen könnte die optimale Begleitung und ortsunabhängige Vorbereitung auf die Prüfung sein. Dahinter steckt natürlich auch das Gefühl der Sicherheit, die Prüfung zu bestehen. Das "Wie?" ist die digitale Akademie mit Selbstlerninhalten, evtl. begleitet durch einen Tutor. Der "Wert?" entsteht dann z.B. durch einen Einzelverkauf der Prüfungsvorbereitung.

In einer Gegenprüfung sollten Sie dann jede dieser Antworten auf den Prüfstand stellen. Z.B. könnte es kritisch sein, dass sich die Interessierten selbst eine Prüfungsvorbereitung suchen. Vielleicht sind die Segelschulen eine wichtige Zielgruppe und gleichzeitig auch ein Konkurrent für die digitale Akademie und sollten dementsprechend in die Überlegungen einbezogen werden.

Business Model Canvas

Das Business Model Canvas ist etwas komplexer als das magische Dreieck. Es besteht aus insgesamt neun Feldern und wurde 2008 von Alexander Osterwalder entwickelt und mit Yves Pigneur im Buch "Business Model Generation" veröffentlicht.

Im Gegensatz zum magischen Dreieck berücksichtigt es schon wesentlich mehr Schritte, die zur Umsetzung notwendig sind. Das reicht von den Schlüsselpartnern über die -ressourcen bis zu einer ersten Einnahmen- und Ausgabenrechnung. Die zentralen drei Bereiche aus den neun Feldern sind:

  • Das Nutzenversprechen: Welche Kunden werden über welche Kanäle mit welchen Wertversprechen angesprochen und wie wird die Kundenbeziehung gestaltet.
  • Das Ertragsmodell, sprich wie wird Geld eingenommen und was verursacht Kosten.
  • Die Geschäftsstruktur, welche Partner, Ressourcen und Tätigkeiten sind notwendig.
     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Meist hat man beim BMC durch die eigenen Fragen und Überlegungen in einigen der neun Felder bereits relativ genaue Vorstellungen. Das BMC zwingt mit der Bearbeitung der weiteren Felder im positiven Sinne aber dazu, sich auch über die verbleibenden Punkte Gedanken zu machen.

Der beste Weg zur Befüllung des BMC ist unserer Erfahrung nach ein Workshop. Dabei ist das erste Ziel, einen ganzheitlichen Blick auf das Geschäftsmodell zu werfen. Weniger wichtig ist, ob alle Felder schon umfassend ausgefüllt werden können. Hier ist Mut zur Lücke in Ordnung, solange das Geschäftsmodell kontinuierlich weiterentwickelt wird.

Fazit

Bei der Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells ist der Einsatz eines Frameworks meistens dringend anzuraten. Wir haben aber auch gute erfahrungen bei der Optimierung schon lange bestehender Geschäftsmodelle gemacht. Hier hilft es, sich nochmal mit den Grundlagen der eigenen Akademie zu beschäftigen und eine neue Sichtweise einzunehmen.