Virtual Reality

Den Weg kennen, ohne da gewesen zu sein

Karlsruhe, Mai 2012 - Der neue Großflughafen Berlin-Brandenburg soll im Spätsommer 2012 eröffnet werden. Wie werden Angestellte, Zulieferer und Rettungskräfte für ihren Einsatz in einem Gebäude geschult, das noch gar nicht öffentlich zugänglich ist? Das Ingenieurbüro Konrad 3D aus Karlsruhe hat sich der Herausforderung gestellt und präsentiert für die Mitarbeiterschulung eine Simulation des gesamten neuen Flughafens.




2.000 Fussballfelder


Ein Jahrhundertbauwerk, so titelt die Flughafen-Betreibergesellschaft auf ihrer Homepage, entsteht in Berlin. Die Konzentration der zwei städtischen Flughäfen Tegel und Schönefeld und die Schließung des Ersteren erfordert einen immensen Aufwand. Die Hauptstadt soll wieder verstärkt per Direktflug erreichbar sein, für den Passagier soll sich durch die Verlagerung das Reisen vereinfachen. Insgesamt wird der Flughafen rund 2.000 Fußballfelder groß sein. Die Bauherrin hat bestehende Landebahnen und Anlagen erweitert, aber auch neue gebaut. Und erste Erweiterungen sind bereits in Planung.


14.000 Mitarbeiter werden in Kürze für die Flughafengesellschaft und für Zulieferer tätig sein. Natürlich müssen sie geschult werden, um sich auf der immensen Fläche zurecht zu finden. Die Bauzeit ist ziemlich knapp bemessen, es bleibt vor der Eröffnung nicht viel Zeit, um Begehungen durchzuführen. Die Einweisungs- und Erprobungszeit beschränkt sich auf wenige Tage. Die Beteiligten müssen also bereits vorher wissen, was sie in der neuen Realität erwartet.


Echtzeitanwendung


Konrad 3D, ein Spezialist für die Mitarbeiterschulung mittels dreidimensionaler Animationen und Echtzeitdarstellungen, stellt in einer Simulation den gesamten neuen Flughafen dar. Alle Wege, die öffentlich begehbar sind, kann der User auch in der Virtualität beschreiten. Daneben werden die Aufzüge, Korridore und Fluchtwege dargestellt. Der ganze Bereich ist - wie in der Realität - frei begehbar. Jede Türe, die sich am Flughafen Berlin Brandenburg öffnen lässt, lässt sich auch am Computer bedienen.


Damit jedoch nicht genug: Der Trainee kann sich in verschiedene Rollen begeben und Simulationsspiele durchführen, um sich mit möglichen Szenarien vertraut zu machen. Die Mieter, Mitarbeiter und Sicherheitsleute sollen sich am neuen Flughafen bereits auskennen, wenn sie ihn das erste Mal betreten. Um einfach an das gewünschte Ziel zu gelangen, wird aus der Simulation heraus eine Karte angezeigt, auf welcher ein Weg vorgeschlagen wird, wie man von Punkt A zu Punkt B gelangt. Daneben gibt es zu jedem Zeitpunkt im Spiel die Möglichkeit, eine Übersichtskarte aufzurufen.


Die Lernenden entscheiden selbst, was sie machen wollen. Sie können sich ihren Weg zur Erfüllung einer Aufgabe selbst auswählen, ganz so wie in der Realität. Dazu gibt es Videos, mit denen sich die Mitarbeiter auseinandersetzen sollen.


Lernen wie im Kino


Um den verschiedenen technischen Möglichkeiten der Anwender gerecht zu werden, läuft die Anwendung sowohl auf herkömmlichen PCs als auch auf Netbooks. Zur Schulung kann aber ebenso ein 3D-taugliches Gerät benutzt werden. Dann steht eine stereoskopische Version zur Verfügung, die mit 3D-Brillen betrachtet wird. Lernen wie im Kino.