Zukunft des Lernens

Das digitale Lern-Ökosystem bündelt Funktionen und Aspekte

Miriam Friedrichs, time4youKarlsruhe, Juli 2022 - Learning Ecosystem: Auf vielen Kongressen und im Zusammenhang mit verschiedenen Personal- und Bildungsthemen taucht dieser Begriff immer häufiger auf. time4you hat das Learning Ecosystem in den letzten Monaten verstärkt als Thema aufgegriffen und erläutert dies in internen und externen Workshops. Im Gespräch mit Miriam Friedrichs, Inside Sales Consultant bei time4you, kommen daneben auch aktuelle Fragen wie jene nach der DSGVO oder der Realisierbarkeit von Klimaneutralität zur Sprache.

Was verstehen Sie unter LEARNING ECOSYSTEM?

Miriam Friedrichs: Wir verstehen unter "Learning Ecosystem" im weitesten Sinne eine Plattform, die den Usern eine kohärente Learning Experience ermöglicht und sich gut in das organisationsweite digitale Ökosystem einfügt beziehungsweise - wie bei Bildungsanbietern - die digitale Plattform für das erweiterte Lern-Ökosystem aus Lern-Anbietern und -Anwendern bildet. Ein derartiges LMS-/LXP-System lässt sich in eine Single-Sign-On-Infrastruktur integrieren und kann z.B. Teil der eigenen Website beziehungsweise des Online-Shops genauso wie integraler Part des Intranets sein.
Das gesamte digitale und präsenzgestützte Lernangebot mit unterschiedlichen digitalen Formaten lässt sich über ein digitales Lern-Ökosystem erkunden, bewerten, buchen, dokumentieren und verwalten. Eine Anbindung an weitere unternehmensrelevante Systeme wie beispielsweise die Buchhaltung oder HR-Systeme erfolgt über Schnittstellen.
Am Anfang eines jeden Projekts sollte jedoch nicht die Technologie stehen, sondern die Visionen und das Zielbild der Organisation: Was möchte ich in meiner Organisation mit dem Lernen/der Weiterbildung der Mitarbeitenden erreichen? Welches Verständnis von Lernen und Weiterbildung haben wir im Unternehmen? Wenn diese Fragen beantwortet sind, lassen sie sich im Learning Ecosystem entsprechend umsetzen und abbilden.

Wie haben sich die Ansprüche an LMS/LXP/Lernplattformen geändert?

Miriam Friedrichs: Ganz klar in den Fokus gerückt ist in den letzten Jahren die Usability und eine positive User Experience. Das digitale Lernangebot sollte auf der Lernplattform ansprechend dargestellt sein, die User erwarten eine intuitive Handhabbarkeit. Immer wichtiger wird außerdem die Möglichkeit, die Benutzeroberfläche zu individualisieren. Das LMS/LXP der time4you bietet dafür viele Möglichkeiten, wie z.B. eine übersichtliche Darstellung des digitalen Kursangebots im Kachelformat oder im Netflix-Style, eine Individualisierung des persönlichen Dashboards sowie ein responsives Design.
Außerdem sollte ein modernes LMS das kollaborative Lernen unterstützen und fördern. In das IBT LMS der time4you GmbH lassen sich Webinar-Tools wie z.B. MS Teams, GoToMeeting, Zoom etc. einbinden. User vernetzen sich untereinander in Communities und Foren und bauen so gemeinsam Wissen auf.

Was ist die typische Einstiegsphase von Organisationen, die starten wollen?

Miriam Friedrichs: Insbesondere viele Unternehmen aus dem Mittelstand suchen nach einer Lösung, die alle Anforderungen unter einen Hut bringt: Auf der digitalen Lernplattform sollen die Mitarbeitenden Weiterbildungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Lernformaten (WBT, Online-Kurse, Videos, etc.) vorfinden und diese direkt im System bearbeiten können.
Viele Unternehmen stehen noch relativ am Anfang der Digitalisierung von Lernangeboten, d.h. oft fanden vor Corona die Kurse überwiegend im Präsenzformat statt. Diese Unternehmen benötigen dann unter Umständen eine Beratung, wie sie das digitale Lernen am besten gestalten und aufbauen können. Wichtig ist natürlich auch die Frage nach dem Content: Möchte das Unternehmen Content selbst erstellen, erstellen lassen oder fertigen Content einkaufen? Auch ein Mix aus allen drei Varianten ist möglich.

Ist DSGVO ein Thema?

Miriam Friedrichs: Ja, Datensicherheit und die DSGVO ist bei den meisten Unternehmen ein wichtiges Thema. Die IBT® SERVER Software von time4you ist als Eigenentwicklung zu 100% "Made in Germany". Alle Serverstandorte sind in Deutschland und nach ISO-Norm zertifiziert. Dementsprechend erfüllen sie alle Normen der DGSVO.

Was waren die letzten erfolgreichen Projekte im Sinne eines Ecosystems?

Miriam Friedrichs: Hier wäre z.B. die One-Stop-Platform der R+V Versicherung zu nennen. Dazu haben wir im Mai 2022 eine aktuelle Kundenstory veröffentlicht. Der Einsatzbereich der IBT® SERVER Software ist bei der R+V breit gefächert. Das System bildet alle Aus- und Weiterbildungen ab, dokumentiert diese revisionssicher, ermöglicht die Seminarorganisation und dient als Lernplattform für digitales Lernen. Alle Elemente sind auf einer One-Stop-Platform miteinander verzahnt.

Auch die Stiftung Würth nutzt mit dem IBT® SERVER eine Plattform, die in einem System Benefits für die Teilnehmenden und die Seminarverwaltung abbildet. So konnte die Stiftung einerseits mit der Seminarverwaltungssoftware IBT® TAS ihre Seminarverwaltung automatisieren und die Prozesse vereinfachen. Andererseits greifen die Teilnehmenden nun zentral über die Lernplattform auf alle Unterlagen zu. Engagierte Lehrkräfte mit ähnlichen Themen vernetzen sich auf der Plattform z.B. in speziellen Foren. Außerdem schätzt die Stiftung Würth die Reporting-Funktion der Plattform, mit der nun die Teilnehmerzahlen und eigene Ressourcen erfasst werden.

Ein weiteres Beispiel ist die digitale Lernplattform der freenet Group, mit der das digitale Lernen auf das nächste Level gehoben wurde. Die IBT® SERVER Software unterstützt die freenet Group beim Sprung in Richtung digitaler und zeitgemäßer Personalentwicklung. Alles befindet sich nun an einem Ort: sowohl Seminare als auch digitale Lernangebote. Im Campusportal finden die Lernenden alles, was sie für ein selbstbestimmtes Lernerlebnis brauchen und alle Teilnehmenden haben ihre je eigene, individualisierte Lernumgebung.

Wie klimaneutral kann Digitales Lernen sein?

Miriam Friedrichs: Digitales Lernen leistet einen wichtigen Beitrag, das globale Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, denn es entfallen z.B. Reisen und Hotelübernachtungen für die Teilnahme an Weiterbildungen, wenn weniger Kurse im Präsenzformat stattfinden. Die fortschreitende Digitalisierung benötigt jedoch auch viel Energie und knappe Rohstoffe. Deshalb spielt "Green IT" zunehmend eine wichtige Rolle. Rechenzentren stellen zunehmend auf Ökostrom und insgesamt nachhaltigere Lösungen um.