Gestaltungsspielräume

Stellt sich der Herausforderung: Expedition Unternehmen

Bonn, Juli 2012 - Soziale Netzwerke sind schon seit langem nicht mehr ausschließlich "Treffpunkt der jungen Generation". Die Benutzer kommen aus allen Altersgruppen und Einkommensschichten und längst haben auch mittelständische Unternehmen die Möglichkeiten von Social Media für die Verbesserung von Kundenkontakten, Werbung und des Brandings erkannt. Damit wird das Potenzial dieser neuen Technologien jedoch noch nicht voll ausgeschöpft: Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt "Expedition Unternehmen" begibt sich in fünf Veranstaltungen auf eine Erkundungsreise.




Die aktive Umsetzung von Social Media-Strategien stellt an die Führung von Unternehmen außergewöhnliche Anforderungen. Zielgruppe des Projekts ist daher die Führungsebene mittelständischer Unternehmen. Welche Herausforderungen durch Social Media auf die Unternehmen zukommen, ist derzeit schwer einzuschätzen, da sich die Möglichkeiten laufend verändern. Zusätzlich unterscheiden sich Unternehmen bzgl. ihrer Ziele und Kultur, wodurch es unmöglich wird pauschale Empfehlung für Einsatz und Nutzung von Social Media zu geben.


Einige Unternehmen haben bereits Erfahrungen gesammelt, andere hoffen noch darauf, nicht betroffen zu sein. Dabei wird jedoch oft verdrängt, dass die Social Media Nutzung auch ohne eigene Beteiligung stattfindet, wodurch das Unternehmen eigene Gestaltungsspielräume vergibt. Die Verunsicherung ist groß, weshalb den Teilnehmern der fünf Veranstaltungen die Gelegenheit gegeben wird mit erfahrenen Impulsgebern Probleme zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.


Die erste Expedition zum Thema "Führung" fand im März bei Fraunhofer FIT in Sankt Augustin im Schloss Birlinghoven statt. 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten mit Impulsgebern aus verschiedenen Unternehmensbereichen die Nutzung von Social Media für die interne Unternehmenskommunikation. Bereits während der Veranstaltung entstand die erste Version einer Expeditions-Landkarte in der Ausgangspunkte, Ziele, Meilensteine und erfolgversprechende Wege aber auch Irrwege dargestellt wurden.


Dazu gehören aussichtsreiche Strategien zur Einführung von Social Media Systemen, der Umgang mit Nutzungsproblemen, wie die sogenannten Empörungsstürme (Shit-Storms) oder Maßnahmen zur Beteiligungsmotivation. Diese ersten Wegweiser in der Landkarte werden nun detailliert und in Form von Patterns dokumentiert. Damit werden Handreichungen zur Verfügung gestellt, die anderen die Expedition in die Nutzung sozialer Netzwerke erleichtern.


Am 6. September 2012 findet in Bonn die zweite Expeditions-Veranstaltung zum Thema "Mitbestimmung" statt. Häufig stellen Betriebsräte und Personalräte die Frage nach dem Datenschutz, der Privatsphäre sowie Möglichkeiten der Arbeits- und Anwesenheitskontrolle. Die Einführung einer Social Media Plattform bedarf daher einer sorgfältigen Planung, um eine für alle beteiligten Partner rechtssichere und erfolgreiche Nutzung zu erreichen.


Bei der zweiten Veranstaltung liegt daher der Schwerpunkt auf den verschiedenen Unternehmens-Perspektiven mit ihren unterschiedlichen Zielen und Interessen. Ziel ist es, die gewonnen Erfahrungen in die Expedition zu integrieren und damit Unternehmen die notwendige Ausrüstung zur Einführung von Social Media zu geben.