Korion GmbH

"Erfahrungen in der Realität sind sehr teuer"

Oliver Korn, KORION GmbHLudwigsburg, Mai 2013 - KORION entwickelt Assistenzsysteme im Arbeitsumfeld sowie Simulationen und Applied Games. Geschäftsführer Oliver Korn sprach mit CHECK.point eLearning über den Nutzen von Unternehmenssimulationen, Assistenzsystemen und spielerischen Anwendungen.

Oliver Korn, KORION GmbHLudwigsburg, Mai 2013 – KORION entwickelt Assistenzsysteme im Arbeitsumfeld sowie Simulationen und Applied Games. Geschäftsführer Oliver Korn sprach mit CHECK.point eLearning über den Nutzen von Unternehmenssimulationen, Assistenzsystemen und spielerischen Anwendungen.

Sie entwickeln Unternehmenssimulationen einer interaktiven digitalen Fabrik. Wo liegen die Vorzüge solcher digitalen Planspiele?

Oliver Korn: Gerade im Bereich des Produktionsmanagements oder des Produktvertriebs sind Erfahrungen in der Realität sehr teuer. Ein Vorteil der mir persönlich sehr wichtig ist, ist der Spaß: Eine Produktionsstraße interaktiv zu erkunden und selbst zu gestalten ist einfach viel intensiver und spannender als in klassisches Lehrbuch oder ein eLearning mit netten Videos.

Welche Zielgruppen wollen Sie insbesondere ansprechen?

Oliver Korn: Ursprünglich wurden unsere Simulationen für Unternehmen entwickelt, die ihre Mitarbeiter beim Übergang von der Fachkraft zur Führungskraft coachen wollen. Tatsächlich sind unsere Hauptkunden nach wie vor Unternehmen wie z. B. Siemens oder Stihl. Allerdings interessieren sich zunehmend auch Schulen - Stichwort Schule und Wirtschaft - und Universitäten für unser Angebot. Durch die Skalierbarkeit der Simulationen (d. h. die Anpassbarkeit des Komplexitätsniveaus) ist es möglich, diese auch in der allgemeinen Lehre einzusetzen. Wir unterstützen diesen Einsatz durch hohe Ermäßigungen für staatliche Bildungseinrichtungen.  

Inwieweit sind Ihre Simulationen auch für Nicht-Techniker geeignet?

Oliver Korn: Die IT-Affinität von Technikern, insbesondere im Bereich Produktion, ist aus meiner Erfahrung ein Mythos. Gerade Techniker wollen viel lieber "richtige" Maschinen bauen. Tatsächlich wurde z. B. die Simulation "learn2work" gerade mit dem Ziel entwickelt, sowohl technikaffine als auch technikferne Personen (z. B. aus dem kaufmännischen Bereich) in Teams zu trainieren. Ziel ist die Verbindung dieser beiden Bereiche und ein größeres Verständnis beispielsweise eines Technikers für Vertriebsfragen oder eines Kaufmanns für marodierende Engpässe in der Montage. 

Sie sind als Spin-Off der Fraunhofer Gesellschaft in nationalen und internationalen Forschungsprojekten aktiv. Inwiefern profitieren Ihre Kunden hiervon?

Oliver Korn: Viele Trends im Geschäftsleben existieren zuvor in der Forschung. Das war bei Serious Games so und ist bei unserem aktuellen Forschungsschwerpunkt "interaktive Assistenz" nicht anders. Es wird bestimmt noch drei oder vier Jahre dauern, bis hier gute Business-Anwendungen auf Messen zu sehen sind – aber wir bauen einen Wissensvorsprung auf, von dem unsere Kunden profitieren, wenn sie in diesem Bereich mit dabei sein wollen.