Worum geht es bei Ihrem Henkel-Projekt?

Timothy Phillips: Unser Rahmenvertrag umfasst die Entwicklung von kundenspezifischen eLearnings, die mit der Lernwelt von Henkel kompatibel sind. Dabei geht es um die Betreuung der internen Kunden von der Konzeption bis zur Entwicklung und Implementierung eines oder mehrerer eLearning-Module, je nach Zielsetzung des Weiterbildungskonzepts.

Wie wickeln Sie diese Zusammenarbeit konkret ab?

Timothy Phillips: Wir haben nach dem Prinzip "single face to the customer" einen Projektmanager vor Ort, der sich um die Anfragen sowie um das Projektmanagement der unterschiedlichen eLearning-Projekte kümmert. Je nach Umfang eines Projekts – ob eine Qualitätssicherung eines fertigen eLearning-Moduls bis zur Entwicklung mehrerer Module, um einen ganzen Weiterbildungsbereich abzudecken – werden die entsprechenden Ressourcen und Knowhow zur Verfügung gestellt: Dies kann eine Mischung von Vollzeit- und freiberuflichen Ressourcen sein.

Wo liegen die besonderen Herausforderungen bzw. Schwierigkeiten bei der Erfüllung eines solchen Vertrags?

Timothy Phillips: Der Punkt Ressourcenmanagement ist die größte Herausforderung. Man muss ständig ein Auge darauf haben, wer mit welchen Kompetenzen ausgelastet bzw. bald ausgelastet sein wird. Wir können nicht vorhersagen, für welche Projekte mit welchem Umfang wir beauftragt werden. Daher ist es ein ständiger Balanceakt eine regelmäßige und kritische Menge von Projekte zu betreuen. Man muss beispielsweise entscheiden, ob es sinnvoll ist, einen zusätzlichen Mitarbeiter einzustellen oder doch durch die unterschiedlich angefragte Expertise eine Reihe freiberuflicher Experten weiter zu beauftragen.

Auf was muss ein kleines eLearning-Unternehmen wie Ihres bei der Akquisition bzw. Abarbeitung solch' großer Aufträge besonders achten?

Timothy Phillips: Man muss für sich sicher sein, dass man mit Großunternehmen arbeiten möchte. Denn es gibt einen inzwischen fast selbstverständlichen Druck, alles schnell und bis gestern, aber natürlich professionell perfekt, zu liefern. Das ist ein way of life, den man in Kauf nehmen muss. Deshalb: Passt der Großkunde, seine Arbeits- und Kommunikationskultur zu Ihrem Kleinunternehmen? Trotzdem muss man sich von den Anforderungen eines Großunternehmens auch nicht überrollen lassen. Wenn ein Projekt in Schwierigkeiten kommt - und selbstverständlich kommt das vor - muss man transparent bleiben und ruhig kommunizieren, statt den Kopf in den Sand zu stecken.  It’s all about communication!