Welche Chancen stecken in Compliance-Schulung mit neuen Medien?

Onno Reiners: Compliance-Bewusstsein sollte mit denjenigen Medien und Methoden erzeugt werden, die am besten zu den Zielgruppen im Unternehmen passen. Dazu gehören immer wieder auch Schulungen und Workshops als Präsenzveranstaltungen.

Wirtschaftlichkeits- und Qualitäts-Überlegungen führen aber gerade bei Compliance-Trainings schnell zu Lösungen wie eLearning, mobile Learning oder Blended Learning. Compliance-Projekte sind oft Flächenschulungen mit großen, oft an mehreren Standorten verteilten Zielgruppen und Terminvorgaben. Hier bieten sich digitale Medien als ideales Instrument an, um diese Anforderungen erfüllen zu können. Außerdem garantieren Lernprogramme für Compliance-Trainings eine gleichbleibende Qualität und über ein Lernmanagementsystem kann die Nachweispflicht automatisiert erbracht werden.

Woran erkennen Entscheider die Qualität von Lernprogrammen zu Compliance-Themen?

Onno Reiners: Aus unseren zahlreichen Compliance-Projekten mit Unternehmen und Organisationen unterschiedlichster Größe und Ausrichtung haben sich einige Gütekriterien herauskristallisiert, die für fast alle digitalen Compliance-Lernangebote gelten: Sie müssen auf den Punkt kommen, weil Compliance-Schulungen fast alle Mitarbeiter betreffen und deshalb nur die absolut erforderliche Arbeitszeit beanspruchen dürfen. Und sie müssen motivierend sein, denn es liegt in der Natur von Pflichtschulungen, dass sie nicht überall Begeisterung auslösen.

Motivierend sind Lernprogramme durch eine hohe Interaktivität, Praxisnähe mit Fallbeispielen, in der sich die Zielgruppe wiederfindet, und einem zielgruppengerechten Einsatz von Grafiken, Animationen, Videos und Audio. Für Entscheider ist wichtig, dass Lernprogramme Themen und Branding des Unternehmens wiedergeben, sei es durch gut anpassbare Standard-Kurse oder Individualentwicklungen und dass sie Testmöglichkeiten bieten. Und sie müssen natürlich fachlich richtig sein, weshalb wir bei unseren Lösungen mit Fachexperten und Juristen zusammenarbeiten.  

Was sollte noch berücksichtigt werden, um eine Compliance-Kampagne mit digitalen Schulungsangeboten erfolgreich zu machen?

Onno Reiners: In Einzelfällen kann eine Flächenschulung per eLearning Kurs ausreichen. Viele unserer Kunden setzen zusätzlich ein Lernmanagementsystem (LMS) ein, um Compliance-Lernprogramme zielgruppenspezifisch und auf Termin auszurollen und der häufigen Nachweispflicht nachzukommen, wie es das Compliance-Modul unseres LMS SITOS leistet. In Fällen, wo die Compliance-Abteilung nicht auf interne IT-Ressourcen zurückgreifen kann, sollte beim Anbieter darauf geachtet werden, dass er Lernprogramme und LMS auch für das Unternehmen extern betreiben kann. 

Häufig erfordern Compliance-Kampagnen jedoch auch Präsenz-Module, weil Lernprogramme in erster Linie eine Sensibilisierung und Grundlagenschulung leisten können. Als Teil der bit gruppe ist M.I.T zusammen mit dem Schwesterunternehmen Com Training seit vielen Jahren Outsourcing-Dienstleister für Qualifizierung und Kommunikation. Beide Unternehmen bieten Inhouse-Schulungen, Seminarstandorte, Print- und Medienerstellung plus Schulungslogistik, um Qualifizierungs- und Compliance-Kampagnen in Unternehmen mit passenden Medien- und Methodenpaketen als Blended Learning erfolgreich zu machen.

Compliance ist eine Aufgabe, bei der Schulung und Kommunikation Hand in Hand gehen sollten, denn Aufmerksamkeit und Sensibilität für das eigene kodex- oder gesetzeskonforme Verhalten lässt sich nicht durch Schulung alleine herstellen. M.I.T liefert seit über 40 Jahren digitale Kommunikationskonzepte für Unternehmen, die Schulungskampagnen oder Veränderungsprojekte mit innovativen Kommunikationsmethoden begleiten wollen. Unternehmen sollten Anbieter deshalb auch darauf hin prüfen, ob sie in der Lage sind, Schulungs- und Kommunikationsaufgaben als aufeinander abgestimmte Komplettlösung anzubieten.