Erfolg 4.0: Schnell scheitern – schnell lernen
Stuttgart, März 2019 - Expeditionen ins Ungewisse sind das Spezialgebiet des Extrembergsteigers und Change-Experten Rainer Petek. In einer disruptiven Welt, in der eine Veränderung die nächste jagt, lenkt Petek den Blick auf neue Formen von Leadership und Transformation von Unternehmen. Dazu greift er auf seine Erfahrungen als Profi-Bergführer zurück und zeigt auf der Zukunft Personal Süd: "Es geht heute darum, Sicherheit im Umgang mit der Unsicherheit zu entwickeln."
Nichts ist so beständig wie der Wandel. Aber Veränderungen bedeuten für Mitarbeiter und Management häufig auch, handeln mit nur unvollständigen Informationen. Wie sich Unerwartetes meistern und plötzlich entstehende Chancen nutzen lassen, macht Petek in seiner Keynote "Das Nordwand-Prinzip - wie Sie das Ungewisse managen" beim Branchentreff für HR-Management in Stuttgart, am 9. April um 11.30 Uhr greifbar.
Handeln, ohne alle Bedingungen zu kennen
Als Extrembergsteiger ist Petek mit unerwarteten Situationen vertraut: "Bei einem Marathon beispielsweise kann ich die Strecke vorher abgehen, beim Klettern in einer alpinen Felswand kann ich vorher nicht nachschauen, da ist jede Bewegung ein Schritt ins Ungewisse und es kann ab einem bestimmten Punkt durchaus sein, dass ich nicht mehr so ohne weiteres zurückgehen kann." Herausforderungen, die angesichts von Digitalisierung und Globalisierung, auch Unternehmen gut kennen: selbst wenn nicht alle Informationen vorhanden sind, muss gehandelt werden. Für den studierten Organisationsentwickler ist klar: "Erfolg erfordert heute von jedem Unternehmen ständig Schritte ins Unbekannte zu machen."
Chancen ergreifen, wenn sie sich bieten
Mit beeindruckenden Bildern und Geschichten aus seinen Erfahrungen im Fels und am Berg öffnet Petek ganz neue Perspektiven. Um sich auf das Ungewisse vorzubereiten, gelte es Abschied zu nehmen von der Vorstellung, dass sich mit starren Konzepten und Plänen dynamische Umweltbedingungen kontrollieren ließen. Der Change-Spezialist warnt vor dem Trugschluss, solche Patentrezepte gäben Sicherheit. "Der Weg in die Zukunft ist kein Wettrennen mit bekannten, stabilen Regeln, sondern eine Expedition ins Ungewisse."
Ohne Risikobereitschaft keine Erfolgsaussichten
Doch was können Führungskräfte tun, um sich und das Unternehmen für den Wandel zu wappnen? Im Change-Prozess gehe es darum, so der Experte, die Mitarbeiter in die Gestaltung der Veränderung einzubeziehen. Nach 20 Jahren Erfahrung im Bergsteigen und in der Begleitung von Unternehmen ist Petek überzeugt: "Es steckt viel Potenzial in allen Menschen, aber man kann nicht mit Allen alles machen."
Die richtigen Führungskräfte an den richtigen Stellen, das bedeutet demnach auch unterschiedliche Arten von Führung. Nur ein Teil des Managements sei in der Lage, sowohl das bestehende Geschäft erfolgreich zu führen als auch zugleich Innovationen voranzutreiben und neue Chancen am Markt auszuschöpfen.
Scheitern in Kauf nehmen
Damit aus Mut nicht Leichtsinn wird, ist professionelle Risikobegrenzung gefordert. Wichtig sei, ein Gefühl zu entwickeln, wie weit man gehen kann, ganz gleich ob eine Route am Berg oder eine Innovation im Unternehmen ansteht, sagt der Extrembergsteiger. Ein Scheitern ist dabei zwar nie ausgeschlossen, jedoch mit Blick auf den möglichen Lernprozess nicht fatal. Gemäß dem Motto "Fail early (and cheap) to learn quickly!" können frühe Feedbacks mit Kunden, Markt und Anwendungen durchaus für Innovationen sorgen.