Freie Bildungsmaterialien für offene Lernräume
München, September 2019 - In Zeiten der Digitalisierung gehen Pädagogen neue Wege, um Schülerinnen und Schülern einen interessanten und lehrreichen Unterricht zu ermöglichen. Neben Arbeitsheft und Schulbuch nutzen sie vermehrt das Internet. Dort recherchieren sie Quellen für neue Materialien und erstellen auf deren Grundlage Inhalte für die kommende Stunde. Doch Fragen zum rechtssicheren Einsatz, zur Qualität sowie zu den Möglichkeiten zur Vervielfältigung, Kombination oder Weiterentwicklung erschweren Lehrkräften den Einsatz digitaler Medien.
Dass es aber schon rechtssichere Online-Lösungen gibt, zeigen die sogenannten Open Educational Resources – kurz OER. "Durch freie, kostenlose Lern- und Lehrmaterialien ergibt sich enormes didaktisches Potenzial sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler", unterstreicht Dr. Susanne Friz, Referentin für Mediendienste und Projekte des FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht. "Besonders die einfache Lizenzstruktur hilft dabei, Materialien einzusetzen, zu verändern, mit anderen Medien zu kombinieren und zu verbreiten."
Bildung als Chance verstehen
Versehen mit offenen Lizenzen wie beispielsweise Creative Commons, erhalten freie Lern- und Lehrmaterialien künftig im schulischen Kontext eine größere Bedeutung. "Das Konzept hinter OER-Medien ist eine vollkommen neue Art der Erstellung, Nutzung, Bearbeitung sowie Verteilung von Informationen", erklärt Dr. Friz. "Pädagogen können eigene Arbeitsblätter, Filme, Bücher oder auch Bilder herstellen und zur Weitergabe beziehungsweise -bearbeitung freigeben. Besonders einfach funktioniert dies bei digitalen Medien. Hierfür kennzeichnen sie die Materialien einfach durch entsprechende Creative-Commons-Lizenzen und erlauben Interessierten die Nutzung und Adaptionsmöglichkeit."
So verwendet, entstehen offene Bildungsszenarien und digitale Lernräume, die den klassischen Unterricht um eine moderne Komponente bereichern. Materialien können nun für den individuellen Einsatz im Unterricht verändert, angepasst und stets aktuell gehalten werden. Je mehr Lehrkräfte nicht nur freie Bildungsmedien verwenden, sondern auch aktiv kostenlose Lösungen erstellen, weiterentwickeln und -verbreiten, desto größer ist das Potenzial. Es entsteht eine Kultur des Teilens, die ein effektives und kollaboratives Arbeiten für Lehrkräfte ermöglicht.
Einfach digitale Lösungen finden
Zwar recherchieren Pädagogen in der Unterrichtsvorbereitung nach interessanten und lehrreichen Materialien, doch ihnen bleibt kaum Zeit, freie Bildungsmedien auf ihre Eignung zu prüfen. "Mit der Problematik des Zeitmangels sind viele Lehrkräfte vertraut", weiß Frau Dr. Susanne Friz zu berichten. "So entstand die Idee für das offene Portal OER.schule für freie Bildungsmaterialien. Experten des FWU prüfen freie Bildungsmedien auf ihren Einsatz im Unterricht, das Portal ermöglicht einen kostenlosen Download sowohl für pädagogische Fachkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler. Eine intuitive Benutzeroberfläche erlaubt das Suchen und Selektieren von digitalen Materialien, Werkzeugen sowie allgemeinen Informationen über OER-Medien."