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Beamte sind angetan von eLearning

Regensburg, August 2003 - Ein Pilotprojekt der Bezirksfinanzdirektion Regensburg (BFD R) zeigt, dass Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes eLearning-Kurse durchaus begrüssen. In einem sechsmonatigen Pilotprojekt, an dem sich 41 bayerische Behörden beteiligten, absolvierten 115 Personen fünf Web Based Trainings rund um die Themen Haushaltsführung und Reisekostenabrechnung. Das BFD R betreut rund 900 Dienststellen mit Softwareprodukten für eGovernment-Anwendungen.

Weil der Schulungsaufwand bei über 2500 Schulmanntagen im Jahr liegt, war man auf der Suche nach einer kostengünstigeren und effizienteren Methode. "Wir wollten testen, ob dieser Aufwand mit eLearning verringert werden kann und sich die Nachhaltigkeit der Trainings verbessern lässt", erklärt Norbert Wanner.

Für den Testlauf setzte die BFD R auf modernste Technik und auf ein umfassendes Informationskonzept. Als Backbone im Einsatz war das Learning Management System "trainer42" des eLearning-Unternehmens bureau42. Mit Hilfe des integrierten Autorensystems "author42" erstellte das Projektteam die Kurse grösstenteils in Eigenregie. Eine Informationsbroschüre warb bei den Behördenleitungen für die Beteiligung am Pilotprojekt, auf einer Kick-Off-Veranstaltung wurden die Teilnehmer umfassend über eLearning aufgeklärt. "Die Befürchtungen, durch eLearning in der anonymen Welt des Cyberspace verloren zu gehen, konnten durch die Vorstellung unseres durch Teletutoren betreuten und personalisierten Blended Learning Konzepts zerstreut werden", so Wanner.

Dass man bei den ersten eLearning-Gehversuchen so gründlich vorging, hat sich ausbezahlt. Wanner: "Das Feedback übertraf selbst optimistische Annahmen." 76% der Teilnehmer gaben an, dass eLearning für ihre persönliche Weiterbildung sehr wichtig sei. 95% sprachen sich dafür aus, die Lernplattform künftig auch als Nachschlagewerk und Wissenspool zu nutzen. 90% wünschten sich eine Ergänzung der Präsenzkurse durch eLearning. Bemängelt wurde hauptsächlich das noch nicht optimale Design der Demokurse und dass am Arbeitsplatz häufig die Zeit und Ruhe fehle, sich voll auf den Kurs zu konzentrieren.

Was einen Rollout auf alle Landesbehörden angeht, ist Wanner optimistisch: "Das Ergebnis ist äusserst positiv. Unter optimalen Bedingungen können rund 30% der Präsenzschulungen durch einen Blended-Learning-Ansatz substituiert werden." Beste Voraussetzungen also, um vom Koordinierungsausschuss der Bayerischen Staatsregierung das Go zu bekommen. Wanner: "Wenn die Beratungen positiv ausfallen, geht das Projekt in die Ausschreibung. Der Rollout könnte bereits im Frühjahr 2004 beginnen."