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Autorensystem im ASP-Modell

Bonn/Bad Augustin, November 2003 - Autorensysteme sind in der eLearning-Branche zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Ihre Ausstattungsmerkmale differieren jedoch stark. Ganz neu am Markt ist nun die erste ASP-Lösung in dem Segment. CHECKpoint eLearning sprach mit Philipp Kröpelin, Geschäftsführer des Anbieters bureau42 über diesen Vorstoss.

Bonn/Bad Augustin, November 2003 - Autorensysteme sind in der eLearning-Branche zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Ihre Ausstattungsmerkmale differieren jedoch stark. Ganz neu am Markt ist nun die erste ASP-Lösung in dem Segment. CHECKpoint eLearning sprach mit Philipp Kröpelin, Geschäftsführer des Anbieters bureau42 über diesen Vorstoss.

Wer setzt Ihr Produkt - author42 - ein und wofür?

Philipp Kröpelin:
author42 ist ein datenbank-basiertes System, das den Zugriff der eLearning-Autoren über das Internet ermöglicht. Entsprechend wird author42 immer dann eingesetzt, wenn mehrere Autoren gemeinsam an der Erstellung von Lerninhalten arbeiten. Ein typischer Kunde von author42 ist die efiport AG, Tochter der Bankakademie, in Frankfurt. Efiport erstellt in enger Zusammenarbeit mit ihren Kunden firmenspezifische Lerninhalte über das Web. Der Kunde hat hier jederzeit Einblick in den aktuellen Stand der Entwicklung. Aber auch in Unternehmen, in denen verschiedene Personalabteilungen und die jeweiligen Trainer kooperativ Learning Content Management betreiben, ist author42 ein gefragtes Instrument. Besonders deshalb, weil ein und derselbe zentral in der Datenbank verwaltete Inhalt per Knopfdruck mit einem neuen Design versehen werden kann.

Sie bieten author42 seit neuestem auf ASP-Basis an. Welche Rolle spielt der Preis in Bezug auf den Einsatz des Tools?

Philipp Kröpelin:
Zunächst ist das Application Service Providing (ASP) gar nicht billiger als der Verkauf einer ganzen Systemlösung. Im Gegenteil: Kunden müssen für den zusätzlichen Hosting-Dienst sogar etwas mehr bezahlen. ASP heisst aber natürlich, dass sich viele Kunden diese Kosten teilen. Deshalb sind wir in der Lage, Einzelpersonen das System im vollen Funktionsumfang für unter 100 Euro im Monat anzubieten.

Für welche Zielgruppe(n) wird author42 im ASP-Modell interessant?

Philipp Kröpelin:
Wir wollen unterrichtende Einzelpersonen wie Trainer, Hochschullehrer, Dozenten und Lehrer ansprechen. Unser ganz besonderes Augenmerk gilt dabei den Trainern, die sich in Sachen eLearning nach meinem Eindruck immer noch sehr zurückhalten. Das hat natürlich mit den Kosten für Technologien und mit den Kompetenzen zu tun, die Autoren mitbringen müssen, um einigermassen ansprechend gestaltete webbased Trainings zu produzieren. Wir bieten dieser Zielgruppe eine intuitive Benutzerführung und ein - angesichts des Leistungsumfangs - sehr annehmbares Preismodell an. Das ASP-Mietmodell kann aber auch für Firmenkunden interessant sein. Diesen bieten wir sogar einen eigenen ASP-Mandanten mit firmenspezifischem Design der Autoren- und der Lernumgebung an.

Wie muss sich das bisherige Angebot an Autorensoftware weiterentwickeln, um noch anwenderfreundlicher zu werden als bisher?

Philipp Kröpelin:
Inhalte, die mit einem Autorensystem produziert werden, müssen von den Lernern als angenehm empfunden werden. Unsere Kunden, die Autoren, sollten deshalb durch uns in die Lage versetzt werden, schnell, einfach und ohne lange Einarbeitung hochqualitative Inhalte zu erstellen. Dieser Trend wird den Markt bestimmen: Trainer sind es gewohnt, mit einem simplen System wie PowerPoint schnell einige Unterlagen zusammenzustellen. Die WBT-Autorensoftware muss deshalb ähnlich einfach und intuitiv zu handhaben sein. Obwohl author42 eine Internet-Anwendung ist und unsere Autoren ausschliesslich einen Standard-Internetbrowser auf ihrem eigenen Rechner benötigen, werden wir im nächsten Schritt die Erstellung aller Inhalte per Drag & Drop ermöglichen. Damit kommen wir dem Trend zur Einfachheit schon sehr nahe.

Zweitens sprechen die Geschäftsmodelle bei der WBT-Produktion immer mehr für kooperatives Erstellen von Inhalten. Durch die Zusammenarbeit können unterschiedliche fachliche und technisch-künstlerische Kompetenzen in den Prozess eingebunden werden. Das verbessert die Qualität, weil vier Augen mehr sehen als zwei, und es steigert die potenzielle Zielgruppengrösse, weil unterschiedliche Varianten des Ergebnisses verschiedenen Zielgruppen zur Verfügung gestellt werden können. Ein alter Hut ist schliesslich die Erfüllung technischer Standards. Hier hat sich SCORM als Standard durchgesetzt. Mit SCORM kann man schon eine Menge machen im Hinblick auf die Durchführung von guten Tests und Übungen und ein effizientes Bildungscontrolling - unabhängig davon, ob die Zielgruppe auf einer Lernplattform oder einfach im Internet lernt.