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Blick in die Zukunft

Bracknell/Walldorf, August 2004 - In jüngster Vergangenheit stellte Saba seine Europa-Mannschaft neu auf und vermeldete kurz darauf eine Reihe von Erfolgen (siehe auch "Lern-Management im Finanzbereich"). Greg Kontusz, neuer Marketingmanager EMEA von Saba Software, will den positiven Trend festigen und ausbauen. Seine Markteinschätzung erläutert er in seinem ersten Interview in Deutschland bei CHECKpoint eLearning.




Welchen Stellenwert hat das Thema eLearning für Saba auf dem europäischen Markt und in wieweit unterscheidet sich der deutschsprachige Markt vom europäischen?

Greg Kontusz: eLearning ist das Hauptthema für Saba. Allerdings geht die Marktentwicklung in Richtung Human Capital Management (HCM), wovon eLearning nur einen Teilbereich darstellt. Bei HCM gehört Saba zu den führenden Anbietern. Der europäische Markt hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung für Saba gewonnen. Insbesondere wegen der Notwendigkeit, immer enger gefasste gesetzliche Regelungen im Unternehmen umzusetzen, was gewöhnlich unter dem Stichwort "Compliance" subsumiert wird.

Zudem müssen Unternehmen ihre Produkte immer schneller und reibungsloser auf den Markt bringen. In Deutschland ist die HCM-Thematik bei Großkonzernen wie DaimlerChrysler und der Allianz schon recht weit reichend umgesetzt worden, während der Mittelstand noch zurückliegt. Das dürfte sich ändern, denn die rechtlichen Rahmenbedingungen machen in absehbarer Zeit auch in diesem Segment eine verstärkte Beschäftigung mit HCM erforderlich.

Sehen Sie neue Trendimpulse im europäischen LMS-Markt oder kommen die Anstöße zur Weiterentwicklung in erster Linie aus den USA?

Greg Kontusz: Neue Impulse für den HCM-Markt entstehen vor allem im Bereich Performance Management. Ein Grund dafür ist die Notwendigkeit, die Unternehmensführung nach Skandalen wie bei Enron insgesamt transparenter zu machen. Effizientere Strukturen zu schaffen ist natürlich ebenfalls wichtig, um der Marktlage Rechnung zu tragen, die derzeit von Investitions- und Konsumzurückhaltung geprägt ist.

Das betrifft nicht nur die USA. Auch international tätige Unternehmen müssen sich generell mit dem Thema Performance Management befassen, man denke nur an die Einhaltung der Vorschriften im Rahmen von Basel II und dem Sarbanes-Oxley Act. Als konkretes Beispiel kann man die Finanzbranche in Großbritannien anführen, wo derzeit eine große Nachfrage nach LMS- und Performance-Lösungen herrscht. Unternehmen wie Abbey und die Royal Bank of Scotland beispielsweise haben dafür Saba-Produkte implementiert.

Welche Rolle wird das Thema "Kompetenzmanagement" künftig spielen?

Greg Kontusz: Um die internen und externen Standards zu erfüllen, müssen Unternehmen in zunehmendem Maß auf genau definierte Anforderungsprofile ihrer Mitarbeiter zurückgreifen können und sicher sein, dass die nötige Infrastruktur vorhanden ist, um die Anforderungen auch umsetzen zu können. Im industriellen Maßstab sind derzeit nur wenige LMS-Systeme dazu umfassend in der Lage, etwa Saba. Das ist aber genau ihre Aufgabe: eLearning-Inhalte zu verteilen ist vergleichsweise einfach, Kompetenz- und Anforderungsprofile zu verwalten, ist ungleich komplexer.

Übernimmt die Automobilindustrie im Bereich Compliance- und Kompetenzmanagement eine Vorreiterrolle und - wenn ja - wodurch ist sie begründet?

Greg Kontusz: Man kann nicht der Automobilindustrie selbst die Vorreiterrolle in Sachen Kompetenzmanagement zuweisen. Die Motivation, sich mit dem Thema eingehend zu beschäftigen, liegt eher im Strukturwandel im Händlernetzwerk begründet. Das ist ein enorm komplexes Problem. Die Händlernetzwerke sind zunehmend dezentral und international organisiert. Ohne eLearning geht unter diesen Bedingungen gar nichts mehr. Und hinter allem steht auch und gerade in der Automobilindustrie die Notwendigkeit, das Time-to-Market-Intervall zu optimieren.

Wie stellt sich Saba auf diese Entwicklungen ein?

Greg Kontusz: Saba steht mit seiner Vision ziemlich einzigartig da, sowohl das Thema eLearning als auch die Aspekte des Performance- und Kompetenzmanagements in seinem Produktangebot gleichrangig zu adressieren. Und zwar so, dass auch die Anforderungen in komplexen und international verzweigten Unternehmensstrukturen optimal umgesetzt werden können. Anwender wie die Abbey-Bank haben Saba übrigens genau deswegen öffentlich empfohlen.