Open Source

Anwender bestimmen die Qualität

Die aktuelle Diskussion über den Einsatz von Open Source-Software wird gerne auf den Einzelaspekt der Kostenersparnis reduziert. Aber dies ist nicht der Grundgedanke von Open Source. Open Source soll vielmehr jedem Anwender ermöglichen, die Software an seine eigenen Bedürfnisse anzupassen und zu verbessern.

Die Verbesserungen wiederum werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt, damit die gesamte Anwendergemeinschaft davon profitieren kann. Ein solcher partizipativer Entwicklungsprozess setzt die freie (kostenlose) Verfügbarkeit der Software voraus.

Manche Open Source-Produkte im eLearning-Bereich haben sich auf diese Weise in eine Richtung entwickelt, die einen Vergleich mit kommerziellen Angeboten nicht scheuen muss. Open Source-Entwickler werden aber immer noch gerne pauschal in die "Bastel-Ecke" gestellt. Dabei sind Modularisierung, Objektorientierung und Qualitätsmanagement auch bei der Entwicklung von Open Source-Software keine Fremdwörter mehr. Ein überzeugendes Beispiel ist das Learning Management Systems ILIAS. Es verfügt in der aktuellen Version 3 über ein zeitgemäßes rollenbasiertes Rechtesystem und seine Umsetzung des Quasi-Standards SCORM wurde offiziell von der ADL-Initiative zertifiziert. Die Einhaltung von Qualitäts-Standards bei der Entwicklung von ILIAS stellt ein Team an der Universität Köln sicher.


Wie bei jeder Softwareauswahl, ist auch bei Open Source-Tools im eLearning-Bereich selbstverständlich zu prüfen, ob die spezifischen technischen und funktionalen Anforderungen erfüllt werden. Darüber hinaus ist die Entscheidung für Open Source-Software aber auch eine Frage der Unternehmenskultur. Von den Vorteilen können nur diejenigen in vollem Umfang profitieren, die sich nicht nur als "User" einer Software, sondern auch als Mitglied der Anwendergemeinschaft verstehen. Der rege Austausch über Anwendungserfahrungen und -wünsche innerhalb der Community ist die Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Software. Er sichert die Realisierung zukünftiger Anforderungen an den eLearning-Einsatz.