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Aus für Skillsoft Deutschland

Köln, Februar 2005 - Zum 31.Januar wurde der operative Geschäftsbetrieb der Skillsoft Deutschland stillgelegt. Bestehende Aufträge werden an die Skillsoft EMEA in London überführt. "Skillsoft Deutschland ist nicht insolvent", stellt Geschäftsführer Jürgen Theisen im Gespräch mit CHECKpoint eLearning klar.



"Wir haben profitabel gearbeitet, konnten aber das von der Muttergesellschaft erwartete Umsatzwachstum nicht erfüllen", so Theisen weiter. "Die Betriebsstilllegung erfolgt im Rahmen der weltweiten Konsolidierung der Vertriebsaktivitäten."

Skillsoft drückt in der Tat heftig auf die Kostenbremse. Im November musste das Unternehmen seine Wachstumsprognose für das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr (31.1.2005) nach unten revidieren. Satte Zuwachsraten gibt es nur noch im Bereich "informal learning". Die Forschungs- und Entwicklungskosten wurden drastisch nach unten gefahren.

Außerdem sourct Skillsoft aktuell den größten Teil seiner Content Development Organisation aus. Man munkelt nach Indien. Outgesourct wird der gesamte Bereich "Businesss Skills" sowie zwei Drittel der IT Skills-Programmentwicklung. Lediglich das Projektmanagement und die Qualitätskontrolle bleiben im Haus. Von der Restrukturierung sind 130 Mitarbeiter in den USA und Irland betroffen.

"Es ist sehr bedauerlich, dass der Geschäftsbetrieb eingestellt wird. Aber die Amerikaner verhalten sich sehr fair und professionell", so Theisen. Gleiches gelte für die deutschen Kunden. "Die meisten sehen einer Zusammenarbeit mit dem Global Account Team in London positiv entgegen."

Der größte Skillsoft-Kunde in Deutschland, die Deutsche Post Worldnet, hat erst kürzlich den Auftrag verlängert und will diesen noch ausweiten. Alle bestehenden Aufträge werden noch abgewickelt bzw. sukzessive nach London überführt. Bei einer Betriebsstilllegung bleibt der Geschäftsbetrieb für 12 Monate bestehen.

Ist der deutsche Markt nicht mehr interessant für amerikanische Unternehmen? "Der Rückzug ist sicherlich ein Signal", so Theisen. "Unter anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätte man vielleicht einen längeren Atem gehabt. Der deutsche Markt ist aber nach wie vor interessant."