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Bedarf für ein weiteres Autorensystem?

Heidelberg, Februar 2006 - Die große Zahl der Autorensysteme ist für den eLearning-Interessenten ebenso verwirrend wie die Fülle der Lernmanagement-Systeme (LMS). Eine Verbindung ergibt sich daraus, dass zahlreiche LMS-Anbieter ein eigenes Autorentool entwickelt haben und ihre Kunden teilweise sogar direkt oder indirekt darauf festlegen.




Eine Reihe von Vergleichstudien (z.B. die aktuelle Learnchamp Studie 2006) bieten Orientierung. Ein Problem ist dabei u. a., dass bei solchen Studien oft kaum vergleichbare Werkzeuge miteinander in Beziehung gesetzt werden: klassische Autorensysteme für tutorielle Lernsysteme, Tools für das Rapid Learning (oft auf Powerpoint-Basis), Tools für Software-Simulationen und -Trainings. Im Blickpunkt stehen dabei meist Autorenwerkzeuge für eine schnelle Entwicklung für Autoren, womit vor allem eine kostengünstige Inhouse-Produktion unterstützt wird.


Vor dem Hintergrund von zwei neueren Analysen über Autorensysteme (2003 allgemeine Tools, 2005 Sprachlernautorentools), die von H. Freibichler (Geschäftsführer der FTS GmbH) erschienen sind, wurde seit Mitte 2005 ein neues Autorensystem namens MMGenerator (Multimedia-Generator) entwickelt. Das Tool besitzt Gemeinsamkeiten mit dem von FTS seit 1997 angebotenen Programm MMTools, hebt sich aber in folgenden Punkten deutlich von MMTools und anderen Autorensystemen ab:

  • Es wird konsequent ein Drehbuchkonzept umgesetzt, bei dem Informations- und Lernmodule als Textdateien im RTF-Format -žgeschrieben-œ werden können, wobei Strukturen und Inhalte über sog. Schlüsselwörter festgelegt werden (z.B. _Seite, _Text, _Grafik, _Audio, _Video, _Aufgabe: _Mehrfachwahl,_Feedback). Der Autor editiert und testet die daraus generierten multimedialen und interaktiven Seiten, worauf diese wieder als RTF-Dateien abgelegt werden. Das fertige Skript kann zu Evaluations- und Dokumentationszwecken zusammengefasst werden (damit ist übrigens auch leicht eine Übersetzung in andere Sprachen möglich).
  • Das Programm verwendet wie viele andere Rapid Development-Tools das Vorlagenkonzept (Templates), das bei MMGenerator aber sehr flexible Gestaltungsmöglichkeiten bietet - in der Plusversion stehen z.B. Variable zur Lerndatenauswertung und Simulationen zur Verfügung (ohne eine Programmiersprache erlernen zu müssen), ferner ein dynamischer Seitenaufbau.
  • Neben den üblichen Informationsfunktionen (Hotword, Hotspot, Links) wurde größter Wert auf vielfältige Aufgabentypen und eine -žhohe-œ Interaktivität mit differenziertem Feedback gelegt.
  • Die mit MMGenerator erstellten Module können über einen Player (auf Visual Basic-Basis) oder aber über die automatisch generierten (-žlesbaren-œ) HTML-Seiten abgespielt werden. Bei Bedarf ist die Integration zu LMS über SCORM möglich.
  • Das Autorentool gibt es in vier Ausbaustufen (Start, Standard, Plus, Pro) mit entsprechend gestuften, sehr günstigen Preisen (für Bildungsinstitutionen € 49, 149, 249 und 349; Preise für Betriebe das Doppelte), wobei das Startsystem z.B. bereits 15 Aufgabentypen enthält, die Pro-Variante eine Mediendatenbank und Lernobjekte unterstützt.
  • Für das Sprachenlernen gibt es eine Sonderversion (MMGenCALL - computer-assisted language learning), in der sonst nicht realisierte Funktionen wie Audioaufnahme, Zugriff auf Audio- und Videoszenen, Untertitelung, Dialogaufgabe, C-Test, Grammatikparser zur Verfügung stehen.

Wie das Vorgängersystem MMTools ist MMGenerator nicht nur auf Drehbuchautoren in Firmen und Bildungseinrichtungen sowie Teletutoren ausgerichtet, sondern auch auf Lernende (Allgemeinbildung, betriebliche und berufliche Aus- und Weiterbildung), in denen diese zu Autoren werden und in einem projekt- und problemorientierten Lern- und Arbeitsprozess in Teamarbeit mit Unterstützung durch Trainer, Ausbilder, Dozenten authentische Situationen und Themen aufbereiten (Konzept "Lernen durch Multimedia-Produktion"). Ein "Nebeneffekt" ist dabei die Förderung der Medienkompetenz, indem durch die Autorenschaft alle Multimedia- und Kommunikationstechniken genutzt werden.


Die Entwicklung von MMGenerator wurde teilweise öffentlich gefördert.