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Schnupperaktion der TEIA AG

Berlin, März 2005 - Die Aktion "Kostenlose Online-Kurse zu MS Office für Azubis" der TEIA AG verlockte im Herbst 2004 mehr als 200 Unternehmen und über 1.300 Auszubildende, eLearning zu testen. Eine kleine Umfrage nach Abschluss der Aktion Ende Januar ergab: eLearning ist ein Thema für Unternehmen. In der Erstausbildung kommt es bisher jedoch eher selten zum Einsatz.



Um die Möglichkeiten der Integration von eLearning in die betriebliche Bildung
aufzuzeigen, stellte die TEIA AG Unternehmen, die zum 1. September 2004 neue Azubis eingestellt hatten, die Online-Kurse MS Word Basis und MS Excel Basis kostenlos acht Wochen lang für alle Auszubildenden zur Verfügung. "Ein für alle relevantes Thema macht es leichter, sich mit onlinebasiertem Lernen zu beschäftigen, was das eigentliche Ziel unserer Aktion war", so Lutz Hunger, Vorstand der TEIA AG.

Im Aktionszeitraum bis Ende Januar meldeten bundesweit 214Unternehmen unterschiedlicher Branchen 1.311 Auszubildende zur Teilnahme an, darunter große Firmen wie DaimlerChrysler, Vattenfall, Bahlsen oder Metro, aber auch viele mittelständische und kleine Unternehmen.

eLearning braucht hohe Eigenmotivation


Die Nutzung der Online-Kurse, so ergab eine Umfrage unter den an der Aktion
teilnehmenden Ausbildern, geschah unter sehr unterschiedlichen Bedingungen. Einige Azubis konnten die Kurse während der Arbeitszeit nutzen und selbstbestimmt auf den Inhalt und die Übungen zugreifen. Für andere standen sie nur als zusätzliches Angebot zur Verfügung und mussten daher außerhalb der Arbeitszeiten absolviert werden.

Ein Teil der Firmen schrieb zwar Azubis in die Kurse ein, diese griffen jedoch nicht oder eher selten auf die Plattform zu. Gründe hierfür waren u. a. Zeitmangel oder mangelnde Eigenmotivation seitens der Auszubildenden. Andere wiederum nutzten die bereitgestellten Lerninhalte nur informell als Nachschlagewerk und nicht als Training zur Software.

Eine Schwelle war auch die Nutzung der Kurse außerhalb des Betriebs - privates Lernen von zuhause fand eher selten statt. Dies läge, so einige Ausbilder, an der mangelnden technischen Infrastruktur der Azubis zuhause bzw. deren finanzieller Situation.

Selbstbestimmtes Lernen: Pro und Contra

Trotzdem kam das Thema eLearning bei einem Großteil der Ausbilder und ihrer Schützlinge sehr gut an. Besonders herausgestellt wurde die zeitliche Unabhängigkeit und die die Möglichkeit, selbstbestimmt genau die Wissenslücken zu füllen, die individuell bestehen.

Die freie Themenauswahl, die direkte Kontrollmöglichkeit des erlernten Wissens sowie die Schulung am Arbeitsplatz gehörten zu den positiven Faktoren. Eine Unterweisung durch zusätzliche Lehrkräfte entfiele und es käme zu keinen nennenswerten Arbeitszeitausfällen seitens der Azubis.


Doch diese Flexibilität des Lernens und die hohe Selbstbestimmung beim Bearbeiten wurde von einem kleinen Teil der Befragten auch als Nachteil gesehen: Inhouse-Schulungen seien effektiver, da sie den direkten Kontakt zum Azubi böten, weder die Azubis noch die Mitarbeiter seien es gewöhnt, sich eigenständig Zeiträume zum Lernen zu nehmen.

Sahen die einen im eLearning eine bessere Möglichkeit zu individuellem Lernen, bemängelten die anderen die mangelnde individuelle Betreuung und schrieben dies Präsenzveranstaltungen als größten Vorteil zu - die von der TEIA AG zur
Verfügung gestellten Kurse wurden ohne Tutorenbetreuung angeboten, die bei anderen TEIA-Kursen üblicherweise enthalten ist.

Aktion fällt in Unternehmen auf fruchtbaren Boden

Ist eLearning also heute bereits ein Thema für die betriebliche Erstausbildung? Ja und nein, lässt sich nach der Aktion der TEIA AG sagen. In vielen teilnehmenden
Unternehmen wurde ein Stein ins Rollen gebracht, sich mit elektronischem Lernen zu
beschäftigen, jedoch nicht nur bezogen auf die Erstausbildung, sondern auf die gesamte betriebliche Bildung.

Deshalb war der Wunsch groß, an weiteren Aktionen dieser Art teilnehmen zu können. Die TEIA AG plant bereits weitere Kampagnen für den Einsatz von eLearning in der betrieblichen Bildung.


Ein erhöhtes Interesse an eLearning in der jungen Zielgruppe der Auszubildenden konnte jedoch nicht festgestellt werden. Die Internetaffinität der 15- bis 30-jährigen lässt nicht unbedingt Rückschlüsse auf deren Akzeptanz und Nutzungswunsch von eLearning im Rahmen ihrer Ausbildung zu.

So wurde das Lernen am Computer eher als Zusatzangebot zu herkömmlichen Schulungsmethoden gesehen, die immer noch im Mittelpunkt der Aus- und Weiterbildung stehen.

Kein Grund für die TEIA AG, ihr Engagement für die Akzeptanz von eLearning zu stoppen. Mit einigen Firmen, die an der Aktion teilnahmen, ist das Unternehmen bereits im Gespräch. Darüber hinaus bereitet sie gerade ihre Teilnahme am Girls´ Day vor. "IT-interessierte Mädchen erhalten einen ersten Einblick, wie eLearning funktioniert", so Hunger. "Vielleicht stecken in dieser Zielgruppe die eLearner von morgen."