ALEXANDRIA

Wissensspeicher mit semantischer Web-Technologie

Berlin, Juli 2011 - Die Neofonie GmbH präsentierte gemeinsam mit weiteren Forschungspartnern im Berliner THESEUS-Innovationszentrum Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt ALEXANDRIA. Gezeigt wurde die gleichnamige Wissensplattform, die nicht nur Schlagwörter, sondern auch Fragen in natürlicher Sprache versteht. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde ein Wissensspeicher auf Basis semantischer Web-Technologien entwickelt, der bis dato sieben Millionen Wissenseinheiten mit zehn Millionen Verknüpfungen enthält.



ALEXANDRIA ist Teil des Forschungsprogramms THESEUS, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen im Internet legen will.

Einzigartige Wissensmaschine


Inspiriert durch die berühmte antike Bibliothek ist im Forschungsprojekt ALEXANDRIA eine einzigartige Wissensmaschine im Internet entstanden. ALEXANDRIA stellt dem Anwender strukturiertes Wissen über berühmte Persönlichkeiten, Werke, Orte und Ereignisse zur Verfügung und bietet neue Möglichkeiten zur Exploration und Aufbereitung von Wissen.


Die Plattform verfügt über einen (semi-) automatischen Mechanismus zum Aufbau eines semantischen Wissensspeichers auf Basis von Informationsquellen im Internet (z. B. Wikipedia, Blogs oder Nachrichtenportale). Gleichzeitig stellt sie dem Anwender eine Reihe intelligenter Werkzeuge zur Verfügung, um in einem sozialen Netzwerk den Wissensspeicher kontinuierlich auszubauen und zu pflegen.

Fragen in natürlicher Sprache


Herausragendes Merkmal der Wissensmaschine ist das Frage-Antwort-System, mit dem Fragen in natürlicher Sprache gestellt werden können. Dazu verfügt ALEXANDRIA über eine sogenannte semantische Autovervollständigung, die natürlich sprachliche Eingaben in Echtzeit interpretieren kann.


Stellt man beispielsweise die Frage "Welche Künstler leben in Berlin?" kann der Nutzer bereits während der Texteingabe verfolgen, wie die Maschine die Eingabe interpretiert und nach welchen Sinnzusammenhängen der Wissensspeicher durchsucht wird. Das Ergebnis ist eine strukturierte Trefferliste, die zu den Einzelprofilen der gefundenen Personen führt. Gleichzeit bietet das System dem Nutzer die Möglichkeit seine Anfrage über eine Art Karteikartensystem zu disambiguieren bzw. zu präzisieren.

Automatische Nachrichtenanalyse


Weiteres Highlight der Plattform ist die automatische Erstellung von Nachrichtenprofilen. Dazu verfügt das System über einen ausgefeilten Suchalgorithmus zur automatischen Informationsextraktion. Vor dem Hintergrund des bereits vorhandenen Wissensspeichers werden deutschsprachige Nachrichten im Web inhaltlich analysiert und automatisch mit vorhandenen Einträgen in der Wissensmaschine verknüpft. So zeigt das Nachrichtenprofil zum Eintrag der Person Angela Merkels eine Übersicht an aktuellen Nachrichten an und gibt gleichzeitig Auskunft darüber, wie die Bundeskanzlerin in den vergangenen Tagen in deutschen Web-Nachrichten thematisiert wurde.

Verwertbare Technologien


Die Erfahrung im Forschungsprojekt hat gezeigt, dass Neofonie bereits heute über das Know-how für das Web der Zukunft verfügt und seinen Vorsprung im Bereich der Suchmaschinentechnologien weiter ausbauen kann. Durch die Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ist nicht nur ein einzigartiger Showcase für den Nutzen und die wirtschaftliche Bedeutung semantischer Technologien entstanden, sondern auch nun ein Bündel von "Alexandria-Technologien", die bereits heute verwertbar sind.


Sie können domänenübergreifend auf zahlreiche Anwendungsgebiete wie Trendminig, Nachrichtenaggregation oder den Aufbau hochkomplexer Wissenssysteme in Wirtschaft und Wissenschaft übertragen werden.