Kenntisse vertiefen

ELearning-Curriculum für angehende Chirurgen

Leipzig, August 2011 - Um die Facharztreife zu erlangen, absolvieren Ärzte in Deutschland eine mehrjährige klinische Weiterbildung und eine Facharztprüfung. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) bieten angehenden Allgemein- oder Viszeralchirurgen an, ihre Kenntnisse mithilfe eines Curriculums zu vertiefen: Auf Basis modernster Didaktik bereiten Online-Lernprogramme und Seminare Assistenzärzte in zwölf Modulen auf den Chirurgenberuf vor.




"Die heutigen Anforderungen an Chirurgen gehen weit über die fachlich-inhaltliche Kompetenz hinaus", sagt Professor Dr. med. Michael Betzler, Kongresspräsident der DGAV für die "Viszeralmedizin 2011" aus Essen. Das Spektrum der Aufgaben reiche von professioneller Kommunikation mit ärztlichen und nicht-ärztlichen Kollegen, Kompetenz im Umgang mit Patienten und Angehörigen über Teamführung, Management und Gesundheitsberatung bis hin zur Lehre. "Auf die zunehmende Komplexität des ärztlichen und chirurgischen Berufsfeldes kann die Ausbildung an den Kliniken nur teilweise vorbereiten", so Betzler.

"Als Fachgesellschaften sind wir deshalb gefordert, uns aktiv an der Weiterbildung zu beteiligen", sagt Professor Dr. med. Heinz-Johannes Buhr, Sekretär der DGAV aus Berlin. Das Weiterbildungsprogramm von DGAV und DGCH ist in zwölf Module gegliedert. Die ersten vier Module umfassen allgemeinchirurgische Themen wie zum Beispiel "Notfallambulanz" und "Chirurgische Intensivmedizin". In den Modulen fünf bis zehn geht es um Themen wie Darm- oder Bauchspeicheldrüsen-Chirurgie und damit Gebiete der Viszeralmedizin. In den Modulen elf und zwölf werden die angehenden Chirurgen in den Sachbereichen "Ärztliche Kompetenz" und "Wissenschaftliches Arbeiten" weitergebildet.

Zu jedem Modul stellen die Entwickler des Curriculums den Teilnehmern umfangreiche Online-Inhalte bereit. In den E-Learning-Kursen finden die Mediziner multimediale Inhalte, wie etwa interaktive Patientenfälle zum sogenannten "Problemorientierten Lernen", OP-Filme und aktuelle wissenschaftliche Literatur. Zeitlich flexibel können sie sich damit Wissen aneignen, das sie für die Teilnahme an den zweitägigen Präsenzseminaren benötigen.

Ziel der Seminare ist es, die Online-Lerninhalte in praktischen Übungen zu vertiefen. Gemeinsam mit engagierten Experten diskutieren sie zum Beispiel Fälle nach dem neuesten wissenschaftlichen Kenntnisstand. "Unser Ziel ist es, die Themen so zu vermitteln, dass das erlernte Wissen auch praktisch angewendet werden kann - und zwar mit Kompetenz und Sicherheit", erklärt Professor Buhr. Die Seminare würden mit modernsten didaktischen Methoden durchgeführt und unterschieden sich damit deutlich vom Frontalunterricht bisheriger Angebote.

Informationen über das Curriculum bekommen Interessierte auch auf dem Kongress "Viszeralmedizin 2011", der vom 14. bis 17. September im Congress Center Leipzig stattfindet.